Nach dem Sieg in letzter Minute gegen Hessen Kassel fahren die Stuttgarter Kickers mit neuem Schwung zum Auswärtsspiel nach Pfullendorf.

Stuttgart - Die Stuttgarter Kickers überlassen im Endspurt der Fußball-Regionalliga nichts dem Zufall. Selbst die vermeintlich kurze Fahrt zum Auswärtsspiel nach Pfullendorf wird professionell angegangen, indem die Mannschaft am Freitag früh mit dem Bus anfährt und ein Tageshotel bezieht. Dabei hoffen die Kickers, dass der Druck, der die Mannschaft offensichtlich doch mehr belastete, als sie zugeben wollte, nach dem Last-Minute-Heimsieg gegen Kassel und dem Remis des Verfolgers SGS Großaspach, etwas gewichen ist: „Die Erleichterung über den ersten Sieg nach drei Unentschieden war spürbar“, sagt der Trainer Dirk Schuster. „Das war sehr befreiend, wenn man sieht, wie die Mannschaft im Trainingsalltag Gas gegeben hat.“

 

Der Ex-Pfullendorfer Fabian Gerster hatte schon vergangenen Sonntag prophezeit: „Das wird uns nochmals einen Schub geben.“ Der könnte heute durchaus nötig sein. Die Tabelle lügt nicht, heißt es zwar, doch es wäre fahrlässig, den Tabellen-16. zu unterschätzen. Zum einen hängt dem immer noch der schwache Saisonstart nach, so dass die Mannschaft in der Rückrundentabelle Platz sieben belegt. Und wem dies nicht Warnung genug ist, der sei an das Hinspiel erinnert, als die Kickers erst kurz vor Schluss (durch Patrick Auracher) zum erlösenden 1:0 kamen. Damals gab übrigens der Trainer Adnan Sijaric sein Debüt – und „seither hat die Mannschaft auch im spielerischen Bereich zugelegt“, so Schusters Erkenntnis aus etlichen Spielbeobachtungen, die auch dazu geführt haben, dass der Mittelfeldspieler Kevin Dicklhuber nächste Saison für die Kickers spielen wird.

Der Konkurrent Sonnenhof hat beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt II nach 2:0-Führung nicht nur zwei Punkte liegen lassen, sondern auch Robin Schuster durch Platzverweis verloren, was zwei Spiele Sperre nach sich zog. Zudem fällt der Torjäger Nicolo Mazzola mit Adduktorenproblemen drei Wochen aus. Solche Sorgen hat Schuster nicht. Am Dienstag spielten gleich vier Mann (Jung, Plattek, Kandazoglu, Yilmaz) in der zweiten Mannschaft beim 1:0 gegen Ulm. Dass dies keine Degradierung sein muss, zeigt das Beispiel Fabio Leutenecker, der sich über die U 23 zurückgekämpft hat, weil er mit seiner Situation professionell umgegangen ist. Schuster: „Der Junge weiß, was er will.“ Spielen. ump