Trotz zahlreicher verletzter Stammkräfte besiegen die Stuttgarter Kickers vor 4140 Zuschauern den Tabellendritten 1. CfR Pforzheim souverän mit 3:0. Bei aller Vorsicht, bei noch zwölf ausstehenden Spielen – so ist den Blauen der Aufstieg nicht zu nehmen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Der Partysong „Da ist der Teufel los, Blau-Weiß geht richtig ab“, dröhnte aus den Lautsprechern im Gazi-Stadion, als sich die Spieler der Stuttgarter Kickers mit strahlenden Mienen auf die Ehrenrunde vor ihren glückseligen Fans machten. Mit 3:0 (2:0) hatte der Fußball-Oberligist im Spitzenspiel vor 4140 Zuschauern den Tabellendritten 1. CfR Pforzheim hochverdient besiegt. Die Tore in der unterhaltsamen Partie erzielten Stürmer Loris Maier (12./51.) und Innenverteidiger Paul Polauke (29.) per Kopf nach einer Ecke von Kapitän Kevin Dicklhuber, Keeper Maximilian Otto sorgte mit mutigen Paraden bei Eins-gegen-Situationen dafür, dass es kein Gegentor gab.

 

„Das war ein großer Schritt für die Kickers. Ich wollte fast schon Glückwunsch zum Aufstieg sagen, aber es sind ja noch ein paar Spiele“, meinte Pforzheims Trainer Alexander Freygang mit Blick auf das Zehn-Punkte-Polster der Blauen auf Verfolger SG Sonnenhof Großaspach.

Noch zwölf Spiele

Zwölf Spiele stehen in dieser Saison noch an, doch auf der Waldau war spürbar, dass dieser 18. Kickers-Sieg im 22. Saisonspiel ein ganz besonderer war. Zum einen, weil er auf sehr dominante Art und Weise gegen einen Hochkaräter der Liga (zuletzt fünf Siege in Serie) zustande kam, zum anderen, weil die Blauen die Ausfälle zahlreicher Stammkräfte problemlos wegsteckten.

Insgesamt acht verletzte Spieler standen nicht zur Verfügung, weshalb vier U-19-Spieler im Kader standen, von denen Offensivmann Halim Eroglu mit einem erneut sehr couragierten Auftritt seine Nominierung in der Anfangsformation rechtfertigte. „Es war schon sehr beeindruckend, was die Mannschaft kämpferisch, läuferisch und spielerisch abgeliefert hat“, lobte Trainer Mustafa Ünal. „Alle haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie eine Daseinsberechtigung bei den Kickers haben.“ Der interne Konkurrenzdruck sorgt dafür, dass die Spannung trotz des Vorsprungs hoch bleibt. Zumal bis auf Marian Riedinger (Kreuzbandriss), die Verletzten in absehbarer Zeit zurückkommen.

Sportdirektor Marc Stein strich unterdessen die hohe Intensität von der ersten Minute an heraus und verteilte ein Sonderlob an die Maier-Zwillinge. Leon bildete gemeinsam mit Paul Polauke ein starkes Duo im Abwehrzentrum. Loris schraubte mit seinem sehenswerten Tore-Doppelpack sein Trefferkonto auf acht. „Die beiden haben eine super Entwicklung genommen, aber die Leistung der kompletten Mannschaft macht Lust auf mehr“, sagte Stein. Lust auf die Regionalliga? „Wir wollen nicht voreilig sein“, meinte der Sportdirektor. Mit anderen Worten: Die Party in Blau-Weiß geht erst dann richtig ab, wenn der Aufstieg rechnerisch feststeht.

Aufstellung Kickers

Otto – Moos, Leon Maier, Polauke, Kammerbauer – Campagna (84. Kohler) – Dicklhuber, Kiefer, Berisha (54. Riehle) – Eroglu (75. Colic) – Loris Maier (69. Guarino).

Bank: Nreca-Bisinger, Pilic, Seemann.

So geht’s weiter

Oberliga-Restprogramm
SV Oberachern – Kickers (18. März, 15.30 Uhr), Kickers – FV Ravensburg (25. März, 14 Uhr), ATSV Mutschelbach – Kickers (1. April, 15.30 Uhr), Kickers – FSV Hollenbach (6. April, 19 Uhr), Sport-Union Neckarsulm – Kickers (15. April, 14 Uhr), Kickers – Offenburger FV (22. April, 14 Uhr), 1. FC Rielasingen-Arlen – Kickers (26. April, 18.30 Uhr), Kickers – 1. Göppinger SV (29. April, 14 Uhr), SSV Reutlingen – Kickers (6. Mai, 15.30 Uhr), Kickers – SG Sonnenhof Großaspach (13. Mai, 14 Uhr), Kickers – FC 08 Villingen (20. Mai, 15.30 Uhr), Freiburger FC – Kickers (27. Mai, 15.30 Uhr).

WFV-Pokal
Viertelfinale: Sport-Union Neckarsulm – Kickers (29. März, 19 Uhr), Türkspor Neu-Ulm – SSV Ehingen-Süd (29. März, 16.45 Uhr), FV Rot-Weiß Weiler – FC Normannia Gmünd (12. April, 17 Uhr), VfR Aalen – TSG Balingen (19. April, 19 Uhr), Halbfinale: Sieger Türkspor Neu-Ulm/SSV Ehingen-Süd – Sieger SUN/Kickers und Sieger Normannia Gmünd/RW Weiler – Sieger VfR Aalen/TSG Balingen (2./3 Mai). Finale: 3. Juni im Gazi-Stadion. (jüf)