Eine gute und eine schlechte Nachricht: Porsche will den Nachwuchs der Stuttgarter Kickers fördern. Gleichzeitig sucht der Fußball-Drittligist noch einen Nachfolger für den Hauptsponsor Subaru.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Auf den ersten Blick ist die jüngste Pressemitteilung aus dem Hause des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers keine gute: Der Club und sein Hauptsponsor Subaru, heißt es dort, „beenden zum Saisonende eine dreijährige, erfolgreiche Partnerschaft“. Dies erscheint für die Degerlocher zunächst wie ein heftiger finanzieller Nackenschlag, hat der weltweit größte Hersteller für Allradautos aus Japan die Kickers als Trikotsponsor ja mit rund 450 000 Euro pro Jahr unterstützt.

 

Auf den zweiten Blick präsentiert sich die jüngste Entwicklung bei den Stuttgartern allerdings in einem wesentlich helleren Licht: Denn durch den Ausstieg von Subaru bietet sich dem Traditionsclub von 1899 die Chance, künftig mit einem regionalen Partner aus der Autobranche in die Zukunft zu starten. Der Name des neuen Verbündeten der Kickers steht dabei auch schon fest: Es ist die Porsche AG, die den Club künftig wohl mit rund 350 000 Euro pro Saison unterstützen will. Noch halten sich alle Akteure des Deals mit offiziellen Erklärungen zurück. „Kein Kommentar“, sagt etwa der Porsche-Unternehmenssprecher Matthias Rauter. Denn es ist gut möglich, dass die Kickers ihre neueste Liaison exklusiv auf der Hauptversammlung am Montag öffentlich machen wollen.

Porsche liegt der Nachwuchs am Herzen

Dabei wird Porsche allerdings nicht als Hauptsponsor agieren, weil dies nicht in die Sponsorenstrategie der Zuffenhausener passt. „Die Porsche AG unterstützt seit vielen Jahren Sportvereine und -verbände überwiegend an unseren Standorten. Dabei zielt der Sportwagenhersteller vor allem auf die Nachwuchsförderung sowohl in der Breite als auch in der Spitze. Ein Trikotsponsoring von Fußballvereinen passt nicht in diese Strategie“, so lautet die offizielle Haltung des Unternehmens, das bereits im Fußball (bei RB Leipzig) und in Ludwigsburg (mit der Basketball-Jugendakademie) den Nachwuchs fördert.

Dies soll nun auch bei den Kickers passieren, wo das frische Porsche-Geld in das von Jürgen Hartmann und Guido Arnold geleitete Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) fließen soll. Vor zwei Jahren begann dort die Strukturreform bei den Kickers, die noch nicht ganz abgeschlossen ist. Denn das NLZ in Degerloch ist vom Deutschen Fußball-Bund seit Ende August zwar anerkannt, aber noch nicht zertifiziert. Mit Porsche an ihrer Seite wollen die Stuttgarter nun den Weg zu einem stärkeren Unterbau für die Profis gehen.

Ein Hauptsponsor wird noch gesucht

Schon von der nächsten Saison an soll die Elf von Horst Steffen indirekt profitieren: Weil der Verein weniger eigenes Geld für die Jugend aufbringen muss, kann der Etat für die dritte Liga steigen. Parallel dazu läuft die Suche nach einem Hauptsponsor auf vollen Touren. Dabei zeigt sich der Kickers-Vermarkter Ufa optimistisch, dass hier bald der nächste Treffer erzielt wird.