Angeblich wollten gewaltbereite Fans mehrerer Vereine das WFV-Pokal-Spiel der Stuttgarter Kickers bei der TuS Metzingen für Krawall nutzen. Da die Gastgeber die Sicherheitsauflagen nicht erfüllen können, wird das Spiel verlegt – wahrscheinlich ins Gazi-Stadion

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Zizino Teixeira Rebelo war am Donnerstag ziemlich angefressen. Da stand nämlich endgültig fest, dass der Landesligist TuS Metzingen das WFV-Pokal-Drittrundenspiel am 7. September gegen den Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers nicht zu Hause in seinem Otto-Dipper-Stadion austragen kann. „Die Sicherheitsauflagen von Stadt, Ordnungsamt und Polizei sind von uns einfach nicht zu stemmen. Das können wir nicht leisten, sagt der Trainer und Abteilungsleiter in Personalunion. Er hält die geforderten Maßnahmen für deutlich überzogen. „Wir haben schon dreimal gegen die Kickers im Pokal gespielt, nie hat es Probleme gegeben, immer blieb alles friedlich“, so Teixeira Rebelo.

 

Rivalisierende Fan-Gruppierungen

Hintergrund für die Furcht der Ordnungshüter bei der Stadt Metzingen ist die Rivalität zwischen den Fans des SSV Reutlingen und denen der Kickers. Für das Pokalmatch in der Reutlinger Nachbarschaft hätten sich zudem befreundete Fan-Gruppierungen aus beiden Lagern angekündigt – Regensburger, die traditionell die Kickers unterstützen, VfB-Anhänger, die mit dem SSV verbunden sind.

Fest steht nun, dass das Spiel am 7. September nicht in Metzingen ausgetragen wird. „Es gibt drei Optionen“, sagt Teixeira Rebelo, „wir verlieren am grünen Tisch mit 0:3, wir tauschen das Heimrecht oder wir spielen auf neutralem Platz, aber in diesem Fall hätte der Gastgeben ja die gleichen Probleme wie wir.“

Tendenz zum Gazi-Stadion

Die Kickers wollen, dass das Spiel stattfindet und sind offen für einen Heimrechttausch. Schon einmal fand vor vier Jahren ein WFV-Pokalspiel gegen die TSG Backnang im ADM-Sportpark statt, doch diesmal geht die Tendenz zum Gazi-Stadion auf der Waldau als Austragungsort. „Es ist am 7. September frei, und wir könnten am Abend spielen“, sagt Geschäftsführer Matthias Becher.

Ein schwacher Trost für die Metzinger. „Wir hatten uns riesig auf unser Heimspiel gefreut“, sagt Teixeira Rebelo, „das ist einfach nur schade für den Sport.“