Zum Abschluss der Kinderkrimiwochen sind die Gewinner des Schreibwettbewerbs gekürt worden. Der Jury ist die Wahl schwergefallen. Sie vergab Preise in verschiedenen Kategorien. ähnlich wie beim Oscar.

Nachrichtenzentrale: Nadia Köhler (nl)

Stuttgart - Ein Vogelhaus ist eigentlich ein sehr harmloses Geburtstagsgeschenk. Doch wenn jemand so viel Fantasie wie Sophia Braun (10) besitzt, dann heißt so ein Vogelhaus nicht einfach Vogelhaus, sondern „Lenis Snackbar“ und wird schnell zu einer Inspirationsquelle für einen rasanten Kriminalfall. „Gerupft“ heißt die Geschichte mit der Sophia und ihr Bruder Dominik (14) beim Schreibwettbewerb der Kinderkrimiwochen den Preis für den fantasievollsten Krimi gewonnen haben.

 

„Sehr kreativ“ fand die achtköpfige Kinderjury den Fall, in dem Privatdetektiv Emil Eichelhäher untersucht, wer seinen Freund – Willi, die Wachtel – lebensgefährlich gerupft hat. „Ein Eichelhäher als Ermittler, das fand ich ungewöhnlich. Und ein Krimi, der komplett in der Vogelwelt spielt, das ist mal etwas ganz anderes“, sagt das Jurymitglied Charlotte Göbel (13).

Der Jury ist die Wahl schwergefallen

Zwölf Sieger-Geschichten, unterteilt in zwei Altersgruppen, hat die Kinderjury gekürt. Bei mehr als 80 eingeschickten Krimis fiel die Auswahl schwer. Einige hundert Seiten haben Elena Baylie, Leoluca Cimino, Charlotte Göbel, Livia Mehnert, Lara Mende, Gabriel Schaaf, Luzie Vogt und Martin Würthele gelesen und dabei festgestellt, dass es unmöglich ist, einfach Platz 1 bis 3 zu vergeben. Darum haben sich die Schülerinnen und Schüler entschlossen Preise in unterschiedlichen Kategorien zu vergeben. So gab es neben dem fantasievollsten, dem spannendsten, dem berührendsten und dem schweißtreibendsten Krimi auch eine Auszeichnung für das schönste Titelbild, die spannendste Einleitung und das überraschendste Ende.

Der Schreibwettbewerb, den das Jugendamt und das Projektwerk der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft in diesem Jahr mit der Stuttgarter Kinderzeitung/Kindernachrichten veranstaltet haben, findet im Rahmen der Kinderkrimiwochen statt. Bei der Abschlussveranstaltung im Jugendhaus Cann in Bad Cannstatt wurden die besten Krimischreiber geehrt. Die vielen Lesungen, Mitmachaktionen, Stadtführungen und Workshops haben im Laufe der zwölf Krimitage rund 1800 Kinder angezogen. Mit dem bundesweit einzigartigen Angebot gelingt es dem Jugendamt, Leseförderung lebendig zu gestalten. „Wir haben uns für das Thema Krimi entschieden, weil wir damit Mädchen und Jungen gleichermaßen erreichen“, sagen Claudia Walter und Heike Simmerlein vom Jugendamt.