Wegen des anhaltenden Fachkräftemangels in Kitas schlägt die Stadt Stuttgart vor, die Gruppengrößen zu erhöhen. Die Unionspolitiker stimmen dem zu, fordern aber eine Entlastung der Erzieherinnen durch Verwaltungsfachkräfte, zunächst als Pilotprojekt.
Aufgrund des Fachkräftemangels in der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere in den Kindertageseinrichtungen, stimmt die CDU-Fraktion des Gemeinderats für größere Betreuungsgruppen, fordert aber zudem die Anstellung von Kita-Managern, zunächst im Pilotversuch.
Pilotprojekten an großen Kitas
Auf Vorschlag der Verwaltung sollen die Gruppen in Kitas bei den Kindern ab drei Jahren um zwei, bei den Kleinkindern um ein Kind vergrößert werden. „Dies begrüßen wir aufgrund des dringenden Bedarfs nach Betreuungsplätzen“, so die CDU in ihrem Antrag. „Weil aber damit die Belastung der Sozialpädagogen steigen wird und der organisatorische Aufwand, zum Beispiel durch die Personalverwaltung oder die Essensplanung, ohnehin schon deutlich gestiegen ist, sollten wir unsere Sozialpädagogen entlasten, damit sie sich auf die pädagogische Arbeit konzentrieren können“, begründet Stadträtin Iris Ripsam den Wunsch nach Kita-Managern. Um die Effektivität dieser Maßnahme zu testen, schlägt die CDU vor, Pilotprojekte an drei bis vier großen Kitas einzurichten. „Übertragbar ist das Projekt mit einer halben Verwaltungskraftstelle vielleicht auch in kleineren Kitas.“
Fachkräftemangel und Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt
Der Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels, der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und des Ausbaus von Rechtsansprüchen hatte sich während der Coronapandemie zusätzlich verschärft und erneut die Diskussion über Maßnahmen gegen den Personalmangel in Gang gesetzt. Dass die von allen Kita-Trägern gewährten außer- und übertariflichen Zulagen, Benefits und die Ausweitung der Ausbildungsangebote nicht ausreichen, um die Lücken zu füllen, hat das Jugendamt in seiner jüngsten Sitzung dargelegt und verschiedene Vorschläge unterbreitet. Darunter auch die Vergrößerung der Gruppen. Am 26. September berät der Jugendhilfeausschuss die Vorlage.