Wer seinem Leben Sinn geben will, sollte lieber helfen, statt Luxus anzuhäufen. Von dieser Maxime lässt sich der Stuttgarter Kiwanis-Club leiten – und erzielt bei seiner Gourmetgala mit spezieller Promidichte einen Spendenrekord.
Der Stuttgarter Kiwanis-Präsident Zoltán Bagaméry, den OB Frank Nopper einen „Chefcharmeur“ und „Chefnetzwerker“ nennt, ist es gewohnt, dass illustre Gäste kommen, wenn er einlädt. Doch eine so hohe Promidichte hatte selbst der Bauträger und Foodblogger noch nie wie jetzt in der Eventlocation Goldbergwerk seines Freundes Jörg Rauschenberger in Fellbach, im Supper Club. Von Udo Lindenberg bis Peter Maffay, von Robert Habeck bis Horst Schlämmer – wer die Ohren spitzt, kann sie alle hören. Gar der Olaf Scholz wird mit einem fröhlichen Liedchen empfangen: „Olaf, es ist vorbei mit der Ampelei!“
Ein Mann, unzählige Charaktere. Der Bielefelder Parodist Jörg Hammerschmidt vereint die führenden Promis des Landes in seiner Kehle. Schnell geht’s bei ihm hin und her. Erst performt er mit Musik und Klavierspieler Aktualitäten voller stimmstarker Verrücktheiten. Dann macht er bei der Versteigerung für den guten Zweck den Auktionator, der immer wieder ein anderer ist, also alle paar Minuten ein anderer Star, der das Publikum zum Bieten antreibt.
Mit dem „Marktplatz der Köstlichkeiten“ geht es los
Von der siebentägigen Segelreise für zwei Personen im Mittelmeer bis zu Gutscheinen für Übernachtungen in Fünf-Sterne-Hotels – was Zoltán Bagaméry an Spenden für die Versteigerung bekommen hat, führt von einem „Wow“ zum nächsten. Am Ende erreicht das fünfte Kiwanis-Kulinarium einen neuen Spendenrekord von 112 450 Euro. Das Geld kommt eins zu eins Kindern und Jugendlichen in Stuttgart und der Region zugute, die nicht so viel Glück haben im Leben wie die 200 Gäste im stilvollen Ambiente des Goldbergwerks, die für den Eintritt samt genussvollem Vier-Gänge-Menü jeweils 250 Euro bezahlen können – und bei der Auktion für das Wohl von Kindern noch viel tiefer in die Taschen greifen.
Das Event gilt als die größte kulinarische Charity-Gala in der Region Stuttgart. Manche meinen, so etwas sei in Deutschland und sogar europaweit einzigartig. Los geht’s bereits am Nachmittag mit einem „Marktplatz der Köstlichkeiten“, an dem Spitzenköche wie Bernd Bachofer teilnehmen. Und es geht mit dem Schlemmen weiter bis in die Nacht und in den früheren Morgen.
„Feel The Forest“ heißt es nun im Supper Club
Beim Kiwanis-Kulinarium wird zugleich das neue Ambiente im Supper Club gefeiert. Brigitte Martinez von Decor & More hat die Räume im ersten Stock umgestaltet unter dem Motto „Feel the Forest“ und bekommt dafür an diesem Abend viel Lob. Es riecht nach Zedernholz und Fichte. Der Wald verheißt hier Entspannung und Eleganz. Das Menü, inspiriert von den Aromen des Waldes, ist frisch, erdig und schmeckt intensiv.
Die Tochter des Clubgründers hieß Kiwanis
Die Tochter des Gründers jenes Clubs, der im Jahr 1915 in den USA entstanden ist, hieß Kiwanis – ein schöner Name, der in Stuttgart einen guten Klang hat. Das indianische Wort Kiwanis übersetzt man im Club gern mit „Freude am Helfen“. Nach den Lions und dem Rotary ist Kiwanis die drittgrößte Organisation in der Welt, in denen Persönlichkeiten soziales Engagement mit der Pflege von Freundschaften verbinden.
Bei der Gala sprechen auch Alexandra Sußmann (Grüne), die Stuttgarter Sozialbürgermeisterin, und der frühere Fellbacher OB Christoph Palm, um auf die Bedeutung von Kiwanis und der Hilfe von Kindern und Jugendlichen hinzuweisen. Auch wenn es nach dem Umbau nun 50 Plätze weniger gibt, ist der Erlös größer als in den Vorjahren. „Das stimmt mich superpositiv“, zieht der Kiwanis-Präsident Bagaméry Bilanz, „offensichtlich tragen viele Menschen eine hohe Hilfsbereitschaft in sich und übernehmen auch in schlechteren Zeiten gemeinnützige Verantwortung.“ Davon ist er „total begeistert“. Man sieht an diesem Abend: Wer anderen hilft, tut auch sich auch etwas Gutes.