Nach Drohschreiben an Politiker und Brandbombe: Ein von Stuttgart aus agierendes Duo muss knapp zweieinhalb Jahre ins Gefängnis.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Während der Planung ihrer Taten hätten Nicole G. und Martin E. diese Einschätzung ganz bestimmt nicht gerne gehört. „Zur Champions League gewaltbereiter Linksextremisten gehören Sie ganz sicher nicht.“ So lautet das Fazit des Vorsitzenden Richters Rainer Gless bei der Urteilsbegründung der 9. Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts. Am Ende kann den beiden Angeklagten diese Beurteilung aber nur recht sein. Denn ihr unprofessionelles Vorgehen hat zur Folge, dass die Strafe nicht härter ausfällt. Die beiden linksextremistischen Aktivisten, die sich seit acht Monaten in Untersuchungshaft befinden, wurden jeweils zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Von einer Bewährungsstrafe, worauf die Verteidigung abzielte, sei aufgrund der bestehenden Fluchtgefahr abgesehen worden, erklärte Gless. Die Staatsanwältin hatte zuvor eine dreieinhalbjährige Haftstrafe gefordert.