Die Mercedes-Benz-Arena wird für die Fußball-EM 2024 ertüchtigt. Eine umfassende Modernisierung des Stadions macht die Stadt aber von den künftigen sportlichen Leistungen der Wasenkicker abhängig.

Stuttgart - Die Stadt setzt den Zweitligisten VfB Stuttgart sportlich unter Druck: Zwar hat der Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats am Freitag gegen die Stimmen des Linksbündnisses die Pläne für eine Ertüchtigung der Mercedes-Benz-Arena im Hinblick auf die Austragung der Fußballeuropameisterschaft 2024 gebilligt. Die vom VfB darüber hinaus gewünschte umfangreiche Modernisierung des Stadions unter anderem durch zusätzliche Businesssitze knüpft die Stadt aber an eine Bedingung: Die VfB-Profis müssen zügig wieder in die erste Bundesliga aufsteigen, damit das Finanzierungskonzept aufgeht. „Im zweiten Quartal 2020 wird im Lichte der Tabellensituation des VfB und vor einer verbindlichen Bauentscheidung geprüft, ob die wirtschaftlichen Risiken des Projekts für tragbar erachtet werden oder nicht“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

 

Wie berichtet, hatte die städtische Stadiongesellschaft, der der VfB als atypischer stiller Gesellschafter angehört, vorgeschlagen, den Schwung der Fußballeuropameisterschaft 24 zu nutzen und neben dringend notwendigen Renovierungen der Umkleidekabinen, Funktionsräume und des Pressebereichs auch neben 550 zusätzlichen Businesssitzen gleich den Catering- und Aufenthaltsbereich für die gehobene Stadionklientel aufzuhübschen beziehungsweise neu zu bauen.

Mehr Businesssitze gibt’s nur, wenn der VfB wieder erstklassig kickt

Finanziert werden soll all das aus dem Eigenkapital des Fußballklubs (22,5 Millionen Euro), einem städtischen Zuschuss in Höhe von 20 Millionen Euro sowie einer Kreditaufnahme der Stadiongesellschaft über 22,5 Millionen Euro. Letzteres freilich will die Stadt nicht einfach so durchwinken: Der VfB müsste dazu erst einmal seine Erstligatauglichkeit unter Beweis stellen.

Der städtische Zuschuss von 20 Millionen Euro dagegen ist bereits in der sogenannten grünen Liste von OB Fritz Kuhn (Grüne) für den Doppeletat 2020/2021 enthalten. Und dass der Verein seinen Eigenanteil stemmen kann, daran besteht ebenfalls kein Zweifel. Die letzte Tranche freilich steht und fällt mit den sportlichen Leistungen der Wasenkicker – die zuletzt einige Niederlagen kassiert hatten.