Fragt man nach, was soziale Netzwerke den Museen bedeuten, ist die Antwort einhelllig: eine Menge. „Über soziale Netzwerke können wir uns direkt mit den Nutzern austauschen“, sagt Claudia Rosen vom Linden-Museum. „Da kann man Inhalte ganz anders verbreiten als über klassische Kanäle.“ Das Stadtmuseum sieht seine Web-Präsenz als zweites Standbein, erklärt Anja Dauschek: „Wir sprechen dort ein breites, junges Publikum an.“

 

Über soziale Netzwerke und speziell darauf zugeschnittene Aktionen eröffnen sich nicht zuletzt auch neue Marketingmöglichkeiten. Mithilfe von Tweetups, sagt Claudia Rosen, könne das Linden-Museum etwa anderen Nutzern die aktuelle Ausstellung schmackhaft machen – indem sie durch die während der Führung abgesetzten Tweets Einblicke gewinnen, die sie sonst nicht gehabt hätten. Das Fotografieren ist während der Twitter-Führung ausdrücklich erlaubt und erwünscht, während es ansonsten verboten ist. „Viele unserer Twitter-User kommen gar nicht aus Stuttgart“, erklärt Rosen. „Die können dann besser abschätzen, ob sich der Weg lohnt“.

Kanäle vernachlässigt

Auch andere Stuttgarter Museen sind in sozialen Netzwerken aktiv, etwa die Staatsgalerie, das Kunstmuseum oder das Haus der Geschichte. Letzteres hat sogar einen eigenen YouTube-Kanal, anders als auf dem Facebook-Auftritt des Museums ist hier aber zur Zeit wenig los.

Das Mercedes Benz-Museum setzt auf eine internationale Zielgruppe, indem es seine Facebook-Seite konsequent auf Englisch hält. Auch bei Instagram ist das Haus sehr aktiv. Das Porsche-Museum wiederum sticht aus anderen Gründen aus der Masse der Stuttgarter Museen hervor: Es macht sich wohl eher wenig aus den sozialen Medien und hat nicht mal eine offizielle Facebook-Seite.