Mit Synthetik-freier Mode und einem nachhaltigen Gesamtkonzept will das Stuttgarter Label Sonho Stories die Modebranche neu definieren. Wir haben die zwei Gründerinnen getroffen und mit ihnen über Mode, Nachhaltigkeit und ihre Vision gesprochen.

Stuttgart – An einem geselligen Abend haben sich Romana Eßlinger und Hannah Peper beim Barhopping kennengelernt und kurz darauf entstand ihre Idee, gemeinsam ein nachhaltiges Modelabel zu gründen. Zwei Jahre später wollen sich die ambitionierten Frauen nun mit einer Crowdfunding-Kampagne ihre Geschäftsidee finanzieren lassen.

 

In einer Bar in Freiburg merken die Gründerinnen schnell, dass sie zwei Dinge teilen: die Begeisterung für Mode und das Streben nach einem grünen Lebensstil. „Wir haben uns darüber unterhalten, dass wir einfach keine Kleidung finden können, die unseren Anspruch an das Design und die Nachhaltigkeit erfüllt. Ich habe mir dabei nichts weiteres gedacht, aber einige Wochen später kam Hannah mit einem kleinen Business Plan auf mich zu,“ erzählt uns die 30-jährige Romana.

Wie mit dem Thema Nachhaltigkeit aktuell in der Modebranche umgegangen wird, beziehungsweise wie es aussehen kann, wenn auf Nachhaltigkeit kein Wert gelegt wird, weiß Hannah ganz genau. Die 28-jährige Aachenerin hat während ihres Studiums berufsbegleitend bei einem Fast-Fashion Label gearbeitet: „In dieser Branche geht es heftig zu und ich spürte recht schnell, dass ich in dem Bereich nicht arbeiten will.“

Fair Fashion sollte auch stylisch sein

Also beschlossen die zwei, ihre Mode einfach selbst zu entwickeln. „Für mich war es immer wichtig, dass ich die Mode schön finde und ich damit etwas ausdrücken kann. Wenn es auch noch so ethisch produziert ist, aber man die Modelle nicht tragen will, hat es auch keinen großen Wert."

Synthetik-frei werden die Kollektionen von Sonho Stories („sonho“ – portugiesisch für Traum) sein: „Recycling ist an sich kein schlechter Gedanke, aber löst das Problem nicht ganzheitlich. Wir möchten, dass die Produkte nach ihrer Tragezeit biologisch abgebaut werden können.“ Produziert wird das Ganze übrigens bei zwei kleinen Familienbetrieben in Portugal.

In Stuttgart gibt es zwar ein paar ganz nette Stores, wie Romana findet, aber es fehlen ihr noch kleine Modeboutiquen, die nachhaltige Labels verkaufen würden: „Hier gehe ich gerne in die Secondhandläden in der Tübinger Straße – den Vintage Markt mag ich – aber wenn man in Stuttgart ans Shopping denkt, so fällt einem doch zu allererst die Königstraße mit all ihren Fast-Fashion-Stores ein."

Wer die Produktion der erste Kollektion von Sonho Stories unterstützen möchte, kann sich hier informieren.