Für Hausbesitzer und auch für Mieter sei es eine gute Nachricht, dass Fritz Kuhn nicht weitere Jahre Stuttgarter OB sein will, meint der Haus- und Grundbesitzerverein in der Landeshauptstadt. Dafür nennt das Führungsduo einige Argumente.

Stuttgart - Fritz Kuhn will nicht mehr für eine zweite Amtszeit als Stuttgarter Oberbürgermeister kandidieren – das hat anderthalb Wochen nach seiner Ankündigung auch den Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein auf den Plan gerufen. „Das ist eine gute Nachricht für Hausbesitzer, auch für Mieter“, erklärte der Vorsitzende Klaus Lang. Kuhn sei nämlich maßgeblich verantwortlich für eine Wohnungsbaupolitik, „die die tatsächlichen Notwendigkeiten des Wohnungsmarktes ignoriert“. Somit sei Kuhn, von dem man mehr Ausweisung von Bauland erwartet hätte, „mitverantwortlich für den eklatanten Mangel beim Wohnungsbau in Stuttgart und den damit verbundenen Engpass am Markt“.

 

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Der Rückzug des Grünen-Oberbürgermeisters eröffne die Chance, dass in der Nachfolge von Kuhn die Weichen neu gestellt würden. Die Nettozuwachsrate von nur 1553 Wohnungen im Jahr 2018 belege Kuhns Scheitern und sei sein Offenbarungseid, habe er doch selbst 1800 neue Wohnungen pro Jahr als Ziel ausgerufen. Ulrich Wecker, Geschäftsführer von Haus und Grund Stuttgart, erinnerte zudem daran, dass Kuhn vor Jahren zur Bildung eines Bündnisses für Wohnen habe gedrängt werden müssen. Danach habe der OB es „lustlos begleitet und moderiert“. Als Macher und Treiber sei er dort wahrlich nicht aufgefallen.

Von einem neuen OB erwarten Klaus Lang und Ulrich Wecker, dass er den privaten Hauseigentümern, die zwei Drittel aller Mietwohnungen in Stuttgart bereitstellten und damit entscheidend zu Wohnungsversorgung beitrügen, mehr Wertschätzung und Respekt entgegen bringe.