Seine Unterstützerliste ist lang: Walter Sittler, Peter Dübbers, Wolfgang Schorlau, Max Herre und andere Stuttgarter Promis machen sich für den OB-Kandidaten Hannes Rockenbauch stark.

Stuttgart - Der von der Linkspartei und vielen Stuttgart-21-Gegnern unterstützte OB-Kandidat des parteifreien Bündnisses Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS) darf im Wahlkampf auch auf den Rückhalt zahlreicher prominenter Stuttgarter bauen. Unter anderem wollen sich der Schauspieler Walter Sittler, seine Frau Sigrid Klausmann-Sittler, der Bonatz-Enkel Peter Dübbers, der Schriftsteller Wolfgang Schorlau, der Galerist Freerk Valentien, der Regisseur Volker Lösch und der Musiker Max Herre für Hannes Rockenbauch engagieren.

 

Weitere Prominente wollen offenbar ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stehen, trauen sich aber nach Angaben von SÖS-Stadtrat Gangolf Stocker „,mit Rücksicht auf ihre Kunden oder Dienstverhältnisse“ nicht, dies öffentlich zu machen. Beim Wahlkampfauftakt am kommenden Dienstag, 19.30 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses sollen zudem weitere stadtteilbezogene Wählerinitiativen gegründet werden.

Rockenbauch hofft auf mindestens zehn Prozent

Solche Unterstützerkreise gibt es Rockenbauch zufolge bereits, etwa in Bad Cannstatt, im Stuttgarter Westen sowie in Stammheim und Vaihingen. Der Kandidat betonte am Freitag bei der Vorstellung der Promi-Wählerinitiative im Ratskeller, seine Bewerbung und sein Wahlkampf werde von Stuttgarter Bürgern getragen und nicht von politischen Parteien. „Wir wollen etwas schaffen, was über die OB-Wahl hinausgeht“, so Rockenbauch. Er sehe seine Rolle bei der angestrebten Entstehung dauerhafter Netzwerke verschiedenster Initiativen in der Stadt als „Impulsgeber“. Auf die Frage, welches Ziel er sich beim ersten Durchgang der OB-Wahl am 7. Oktober gesetzt habe, antwortete Rockenbauch: „Zehn Prozent der Stimmen fände ich gut.“ Das Budget für seinen Wahlkampf, der sich aus Spenden finanziert, kann der Kandidat derzeit noch nicht beziffern.

Hannes Rockenbauch sei der richtige Bewerber für jene, die die geschichtlichen Bezüge der Stadt bewahren wollten und für die nicht die kurzfristige Rendite von Investoren im Vordergrund stehe, erklärte die Filmemacherin Sigrid Klausmann-Sittler. Ihr Mann Walter Sittler betonte, der SÖS-Stadtrat stehe für eine Politik des „Erst denken, dann handeln“ und nicht des „Erst schippen, dann shoppen“. Er proklamiere zudem eine Art von Bürgerbeteiligung, „wie ich sie mir vorstelle“. Sittler warnte davor, die Stuttgart-21-Gegner, die sich hinter Rockenbauch versammeln, pauschal als Zukunftsverweigerer zu diffamieren: „Die Befürworter sind ja auch nicht alle Stadtzerstörer.“

Für den Architekten Peter Dübbers weist der Bewerber viele Qualitäten auf: Er sei parteipolitisch ungebunden, habe als einziger Kandidat Erfahrungen in der Stuttgarter Kommunalpolitik und verfüge als Architekt über Fachwissen beim Thema Stadtplanung: „Das kann einem OB im Rathaus nicht schaden.“