Offener Brief an den künftigen Stuttgarter Oberbürgermeister: Der unterlegene OB-Kandidat Sebastian Turner (parteilos) entschuldigt sich bei Fritz Kuhn (Grüne) dafür, dass er sich im Wahlkampf von ihm „geschmäht“ gefühlt hat.

Stuttgart - Der bei der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl unterlegene Kandidat Sebastian Turner (parteilos) hat dem Sieger Fritz Kuhn (Grüne) gratuliert und sich zugleich entschuldigt. In einem offenen Brief, den die Zeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) vorab veröffentlichte, schrieb Turner: „Der Glückwunsch gilt dem Wahlerfolg und die Entschuldigung, weil Sie sich, wie in den letzten Wahlkampftagen erklärt, von mir ‚geschmäht’ fühlten. Das bedaure ich.“

 

Turner schrieb, er rechne es Kuhn hoch an, dass dieser einen persönlichen Angriff auf ihn „mit Rücksicht auf meine Familie“ nicht wiederholt habe. Kuhn hatte Turner vorgeworfen, etwa in der Frage der City-Maut mit Unterstellungen gearbeitet und einen „Schmähwahlkampf“ gegen ihn geführt zu haben.

Turner sieht derweil die baden-württembergische Landeshauptstadt auch ein Jahr nach der Volksabstimmung über einen Ausstieg aus der Finanzierung des Bahnprojekts „Stuttgart 21“ weiter „im Ausnahmezustand“. „Wenn Stuttgart jetzt etwas braucht, dann den Schritt vom erregten Konflikt zum sachlichen Gespräch - aber das brauche ich Ihnen nicht zu sagen“, schrieb der 46-Jährige weiter, der im Wahlkampf von CDU, FDP und Freien Wählern unterstützt wurde.