Die Übernahme des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio durch den US-Konzern McKesson ist gescheitert. Die Mindestannahmequote von 75 Prozent sei verfehlt worden, teilte McKesson am Montagabend mit.

Bangalore/Frankfurt - Die Übernahme des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio durch den US-Konzern McKesson ist gescheitert. Die Mindestannahmequote von 75 Prozent sei verfehlt worden, teilte McKesson am Montagabend mit. „Wir sind enttäuscht, dass wir unser Angebot für Celesio nicht erfolgreich abschließen konnten“, sagte McKesson-Chef John Hammergren. Mit der 6,2 Milliarden Euro teuren Übernahme wollte McKesson mit einem Schlag einer der führenden Pharmagroßhändler in Europa werden.

 

In den USA zählt McKesson bereits zu den Branchengiganten. Der Kauf von Celesio wäre die größte Übernahme im deutschen Gesundheitssektor seit 2006 gewesen. Am Donnerstag hatte McKesson seine Offerte noch um 50 Cent auf 23,50 Euro je Celesio-Aktie erhöht, um die Übernahme zu retten. Daraufhin erklärte auch der US-Hedgefonds Elliott, der die ursprüngliche Offerte als zu niedrig abgelehnt hatte, einen Großteil seiner Aktien anzudienen.

Doch am Ende reichte es bei der Auszählung nicht. Nun drohen der Fondsgruppe des US-Investors Paul E. Singer empfindliche Einbußen, da der Kurs der Celesio-Aktie sinken dürfte. Auch für McKesson-Chef Hammergren ist die geplatzte Übernahme ein schwerer Schlag: Er hätte im Verbund mit Celesio die Macht des Konzerns aus San Francisco deutlich ausbauen können. US-Wettbewerber wie AmerisourceBergen oder Cardinal Health waren im vergangenen Jahr umfangreiche Einkaufsbündnisse eingegangen. Solche Partnerschaften und die Erschließung neuer Märkte sind für die Unternehmen eine Möglichkeit, sich Größenvorteile zu verschaffen. Dadurch können sie unter anderem bessere Lieferverträge mit Generikafirmen aushandeln. McKesson steht nun weiter alleine da.