Stuttgarter Philharmoniker Neue Intendantin benannt

Ihre „kommunikative Sensibilität“ hat die Findungskommission beeindruckt: Carolin Bauer-Rilling kommt von der Tonhalle-Gesellschaft Zürich als Intendantin der Philharmoniker nach Stuttgart. Sie hat aber auch schon ein wenig Ludwigsburg-Erfahrung.
Stuttgart - Die neue Leitung der Stuttgarter Philharmoniker steht fest: Carolin Bauer-Rilling wird ab 1. Oktober 2020 Intendantin. Bauer-Rilling, derzeit Projektleiterin des Künstlerischen Betriebsbüros bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, tritt die Nachfolge von Dr. Michael Stille und Tilman Dost an. „Mit Frau Bauer-Rilling gewinnen wir für die Leitung des Orchesters eine hoch qualifizierte und erfahrene Kulturmanagerin – mit ihr werden die Stuttgarter Philharmoniker ihr Profil in der Stadt und darüber hinaus weiter schärfen, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein“, so der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer.
Insbesondere durch ihre fachliche Professionalität und ihre kommunikative Sensibilität als Führungskraft, heißt es aus dem Stuttgarter Rathaus, habe Carolin Bauer-Rilling die Findungskommission beeindruckt. Der Leiter des Kulturamts, Marc Gegenfurtner, gibt sich überzeugt, sie werde „ihren integrativ-kooperativen Ansatz gemeinsam mit dem Generalmusikdirektor Dan Ettinger und einem starken Leitungsteam, das wir in den nächsten Monaten zusammenstellen, entwickeln und umsetzen.“
Gemeinsame Ambitionen
Die studierte Kultur- und Musikwissenschaftlerin will sich insbesondere für die nachhaltige inhaltliche Weiterentwicklung des Klangkörpers und für einen erfolgreichen wirtschaftlichen und modern verwalteten Orchesterbetrieb einsetzen. „Ich freue mich, zusammen mit Dan Ettinger, den Musikerinnen und Musikern und dem Team der Stuttgarter Philharmoniker die Zukunft dieses hervorragenden Klangkörpers zu gestalten und die gemeinsamen Ambitionen in die Tat umzusetzen“, so Bauer-Rilling. Ihr Vertrag bei den Stuttgarter Philharmonikern läuft bis August 2025.
Carolin Bauer-Rilling war unter anderem als Produktionsleiterin und Regisseurin an der Kammeroper Köln e. V. tätig, volontierte bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und steuerte 2013 das 62. Deutsche Mozartfest für die Württembergische Philharmonie Reutlingen. Von 2013 bis 2017 war sie Referentin der Intendanz und des Künstlerischen Betriebsbüros der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Seit August 2017 hat Carolin Bauer-Rilling die Projektleitung im Künstlerischen Betriebsbüro bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich inne und ist in dieser Position unter anderem für die Weiterentwicklung von Programmformaten und für die Medien- und Digitalisierungsstrategie des Orchesters und seines Trägers zuständig. Seit 2018 ist Carolin Bauer-Rilling gewähltes Mitglied des Vorstands der Tonhalle-Gesellschaft Zürich.
Unsere Empfehlung für Sie

Gesellschaft für Musikgeschichte Frieder Bernius ist neuer Präsident
Sich nur um die bekannten Spitzenwerke einer Epoche zu kümmern, das war Frieder Bernius immer zu wenig. Der Gründer des Stuttgarter Kammerchors und des Stuttgarter Barockorchesters sieht da die Gefahr der Verengung. Nun bekleidet er ein neues Amt.

Wagner-Festspiele Bayreuth Bund will die Strukturen prüfen
Die Bayreuther Festspiele verstehen sich als das wichtigste Hochamt für die Musik Richard Wagners weltweit. In Berlin scheint man nun Zweifel zu haben, ob ihre Organisationsstruktur diesem Anspruch noch gerecht wird.

Schleswig-Holstein Musik Festival Hindemith-Preis für Komponisten Mithatcan Öcal
Besondere musikalische Tiefe und Reife bescheinigt die Jury des Paul-Hindemith-Preise dem türkischen Komponisten Mithatcan Öcal. Ein Preisträgerkonzert kann der wegen Corona aber erst im August geben.

Nachhaltigkeits-Pioniere aus Stuttgart Bauen für die Welt von morgen
Das Leichtbau-Ingenieure Werner Sobek und Lucio Blandini haben eine Mission: Bauen mit weniger Emissionen und weniger Material. Woran die beiden in Stuttgart forschen, kommt einer Revolution des Bauwesens gleich.

Klassik-Jahrescharts Pianist Igor Levit mit Beethoven-Sonaten vorn
In Deutschland wurde 2020 kein Klassikalbum häufiger verkauft als Igor Levits Einspielung von Beethovens Klaviersonaten. Auch die anderen Namen in den Top 5 kennt man gut.

Ludwig van Beethovens Kindheit Beethoven, der kleine Eierdieb
Lange bevor Beethoven die Neunte komponierte, klaute er Eier, machte ins Bett und ärgerte Nachbarskinder. Das alles hat ein Bonner Spielgefährte der Nachwelt überliefert – und auch ein großartiger Comic erzählt nun vom kleinen Ludwig.