Allmählich kommt das Turnierkarussell der Reiter wieder in Schwung, ob aber die Stars im Springen und in der Dressur im November nach Stuttgart kommen, ist noch offen. Der Veranstalter wartet die Entwicklung in der Reitszene ab.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Das German Masters 2020 liegt in der Schwebe. Das renommierte Reitturnier in der Stuttgarter Schleyerhalle ist bislang weder abgesagt worden noch wurde der Termin vom 11. bis zum 15. November bestätigt. „Wir befinden uns in abwartender Haltung“, sagt Andreas Kroll vom Veranstalter in.Stuttgart, „ob das Turnier stattfindet, hängt von den im November geltenden Corona-Bestimmungen ab – und die sind noch nicht bekannt.“

 

Dabei geht es im Grunde vor allem darum, wie viele Zuschauer zur Veranstaltung in die Schleyerhalle dürfen. Bislang hat die Politik lediglich festgelegt, dass vom 1. August an maximal 500 Besucher einer Veranstaltung erlaubt sind – für das Reitturnier wäre diese Vorgabe das Aus. „Das würde hinten und vorne nicht ausreichen“, unterstreicht Kroll. Um rentabel zu sein, sollten an den fünf Tagen mindestens 50 000 Zuschauer die Eingangskontrollen passieren – bei neun Veranstaltungsabschnitten wären das im Schnitt etwa 5500. Diese Zahl sollte, so der Geschäftsführer, zumindest in etwa erreicht werden; eine Gesamtbesucherzahl von 40 000 könnte allerdings die Schmerzgrenze nach unten bedeuten. Damit müsste im November die Zahl der Zuschauer pro Sportveranstaltung bei mindestens 4500 liegen, darüber hinaus müssten die dann geltenden Abstands- und Hygienebedingungen in der Halle ebenfalls eingehalten werden können. „Es sind noch viele Unbekannte“, sagt Kroll, weshalb der Kartenvorverkauf noch nicht begonnen hat. Bis Mitte August sollte allerdings Licht ins Dunkel kommen, spätestens dann müssten Kroll und Co. sich an die Organisation der Turnierausgabe 2020 machen – den Ticketverkauf starten, die Reiter akquirieren sowie die Dienstleister für die gesamte Infrastruktur beauftragen.

Der Gesamtetat des Stuttgarter Turniers liegt bei etwa 2,5 Millionen Euro, dabei ist die Durchführung kostenintensiv, da sämtliche Einrichtungen in und um die Schleyerhalle komplett auf- und abgebaut werden müssen. Ein deutliches Abspecken, um Kosten zu sparen, kommt für Veranstalter in.Stuttgart allerdings nicht infrage. „Das German Masters besitzt eine bestimmte Wertigkeit“, sagt Kroll, „und die sind wir den Reitern, den Sponsoren und auch den Zuschauern schuldig.“