Die Fraktionen erneuern ihre Forderung, dass zeitgleich mit der mit der Eröffnung des Rosensteintunnels Parallelstrecken zurückgebaut und der Verkehr in den angrenzenden Stadtbezirken beruhigt wird.

Stuttgart - Nach der scharfen Kritik des Umweltverbandes BUND an der seiner Ansicht nach schleppenden Umsetzung der Verkehrsberuhigung im Zuge der für September geplanten Eröffnung des Rosensteintunnels fordern Grüne und SPD im Stuttgarter Gemeinderat einen zügigen Rückbau von Fahrspuren zeitgleich mit der Tunnelöffnung.

 

Die Grünen, von jeher Gegner des Millionenprojekts, erinnern daran, dass die öko-soziale Ratsmehrheit schon im Sommer 2020 mit einem interfraktionellen Antrag auf die Dringlichkeit des Themas hingewiesen haben. Gefordert wurde etwa, die Wilhelmsbrücke in Bad Cannstatt mit dem Tag der Inbetriebnahme des Rosensteintunnels komplett für den Autoverkehr zu sperren und in eine reine Fahrrad- und Fußgängerbrücke umzuwandeln. Auch die Schönestraße müsse zugunsten des Radverkehrs zurückgebaut, die Überkinger Straße dürfe nicht mehr als Vorbehaltsstraße (Hauptstraße) ausgewiesen werden. In dem Antrag ist klar zum Ausdruck gebracht, dass sämtliche Forderungen zeitgleich mit der Eröffnung des Rosensteintunnels umgesetzt sein sollen.

Grüne und SPD wollen Verkehrsberuhigung zeitgleich mit Tunnelinbetriebnahme

Björn Peterhoff, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, hat zwar Verständnis dafür, dass die von der Stadt zugesagte Präsentation der Planungen coronabedingt nicht wie ursprünglich geplant im Oktober vergangenen Jahres erfolgen konnte. Man lege aber größten Wert darauf, dass die Vorstellung nun so rasch wie möglich erfolge. Wie berichtet, hatten die städtischen Verkehrsplaner zugesagt, die Stadträte noch vor Ostern über den Stand des Konzepts zu informieren.

Auch die SPD verlangt, dass die Stadt bei dem Thema aufs Tempo drückt. Die Ratsfraktion will zudem einen erneuten Vorstoß für die Verkehrsreduzierung in der Talstraße im Stuttgarter Osten unternehmen. Dort lägen die per Spotmessung registrierten Stickoxidwerte teilweise noch immer über dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert, so Fraktionschef Martin Körner.