In Stuttgart haben Theatermacher und Politiker nach erneuter Renovierung das Schauspielhaus wiedereröffnet. Schon vergangenes Jahr war das Haus eröffnet worden, doch damals funktionierte vieles nicht.

Stuttgart - Eröffnung, die Zweite: Theatermacher und Politiker haben nach erneutem Umbau das Stuttgarter Schauspielhaus wiedereröffnet. Kein rotes, sondern ein schwarz-weißes Band schnitten am Sonntag Kulturministerin Theresia Bauer, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) und Intendant Armin Petras durch. „Eröffnet!“, kommentierte Petras lakonisch mit Blick auf die jahrelange Renovierung. Die erste Spielzeit Petras' beginnt am 25. Oktober.

 

„Ich sage erst einmal Dankeschön, dass dieses Haus fertig geworden ist“, sagte Petras unter großem Gelächter. Mit der Eröffnung endet eine jahrelange Bauzeit. Zunächst waren für die Renovierung ein Jahr und 24 Millionen Euro angesetzt gewesen. Daraus wurden drei Jahre und etliche Millionen Euro mehr. Bei der Eröffnung vergangenes Jahr funktionierte die Drehbühne nicht richtig. Auch der Abstand zwischen den Sitzreihen stellte sich als zu gering heraus, so dass nachgebessert werden musste. Theaterkritiker wählten die Hängepartie zum "Ärgernis des Jahres".

Wer trägt die Zusatzkosten?

Für die Bauarbeiten und Ausfälle bei Ticketverkäufen seien rund neun Millionen Euro aufgelaufen, sagte der geschäftsführende Intendant des Staatstheaters Stuttgart, Marc-Oliver Hendriks. Noch werde darum gerungen, wer für die Zusatzkosten aufkomme.

„Wir dürfen uns ab sofort fragen: Was bringt dieses Haus künstlerisch auf die Bühne?“, sagte Bauer. Endlich stehe die Kunst im Mittelpunkt und nicht mehr der Bau. „Der eigentliche Stolz des Stuttgarter Bürgertums ist seine Kultur, Ballett, Oper, Theater“, würdigte Kuhn die Eröffnung. Nach den Eröffnungsreden gab es kleine Schauspielkostproben des rund drei Dutzend Mann starken Stuttgarter Ensembles.

Das Schauspiel startet am 25. Oktober mit der Premiere des „Urgötz“ in die neue Spielzeit. Unter Petras' Intendanz sind mehr als 20 Inszenierungen vorgesehen. Er war aus Berlin nach Stuttgart gekommen und hatte Hasko Weber abgelöst.