Die Stuttgarter Skateboard-Marke Telum hat das erste Video in voller Länge im Kasten. Gedreht wurde in Stuttgart und ganz Europa. Am Freitag wird in den Wagenhallen Premiere gefeiert.

Stuttgart - Im Jahr 2002 entstanden und im Jahr 2008 neu aufgestellt, präsentiert die Stuttgarter Skateboard-Marke Telum Skateboards am kommenden Freitag in den Wagenhallen ihr erstes Video in voller Länge „We don´t kehr". Der Titel ist ein Wortspiel aus der Laissez-faire-Attitüde „We don´t care“ und dem schwäbischen Lifestyle-not-Lifestyle-Klischee schlechthin: Der Kehrwoche.

Seit einigen Jahren bringt Telum bereits eine Boardserie mit verschiedenen „We don´t kehr“-Designs heraus, unter anderem sind darauf – natürlich – zwei Besen zu sehen und der Slogan „Die schwäbischen Weapons of Mess Reduction“. Telums Design-Mastermind Tobias Bauer hatte eine Serie von bedruckten Holztafeln zum Thema Kehrwoche gestaltet und einige Grafiken davon wurden für die Boards übernommen.

Die Telum-Macher zeigen bei der Gestaltung ihres Deck-Sortiments nicht nur Humor, sondern verarbeiteten unter anderem auch Geschichte, Politik und Kunst. Ein Brett wurde dem russischen Oberst a.D. Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow gewidmet. 1983 stufte dieser als diensthabender Offizier einen Raketenangriff der USA – richtigerweise - als Falschmeldung an, anstatt den (nuklearen) Gegenangriff einzuläuten und verhinderte vermutlich den 3. Weltkrieg. „Das war uns ein Pro-Board wert“, so Telum-Geschäftsführer Alexander Funk.

Das Konterfei des im Jahr 2002 verstorbenen Künstlers Michel Majerus wurde ebenfalls auf ein Telum-Board gedruckt. Neben seinen vielen mächtigen Popart-Wandwerken entwarf der Installationskünstler auch eine 42 Meter breite Miniramp, die im Zuge der Majerus-Ausstellung im Kunstmuseum einige Wochen lang am Schlosspark aufgebaut und gerockt wurde. Geschichts- und Kunstkurs ist also inklusive beim Kauf eines Telum-Decks.

 

In der Telum-Geschichte kam in den vergangenen fünf bis zehn Jahren sehr viel Videomaterial von mehr als zehn verschiedenen Filmern zusammen. Das von Alex gesichtete Material wurde von Regisseur Felix Löchel für das erste Full Length Video neu arrangiert. „Das war auch der Reiz am Projekt“, meint Felix, der sich in der Vergangenheit nicht nur mit beeindruckend gefilmten Skateboard-Clips profiliert hat, sondern das komplette Bewegtbild auf der Rolle hat.

In dem 45-minütigen Hauptvideo (plus 15 Minuten Bonusmaterial) präsentieren sich mit eigenen Parts die Telum-Teamfahrer Alex Schultz, Winnie Lindel, Tom Dietrich, Tobi Trautmann, Dennis Gläser, Tom Staab, Matze Schwab, Leo Schulz, Artur Gohl, Max Schröer, Philipp Köhler und Oli Kentner. „Ein großer Teil der Footage ist in Stuttgart und Umgebung gefilmt worden, jedoch auch an vielen anderen Locations wie zum Beispiel Barcelona, Innsbruck, Prag, Wien, Berlin, Ruhrpott und vielen mehr“, so Felix.

„We don´t kehr“ ist laut den Machern ein klassisches Skate-Video geworden, „von Skatern für Skater, wenig Schnick Schnack.“ Gibt es Trends bei Skateboard-Videos oder kommt es immer nur darauf an, dass die Fahrer sich von ihrer besten Seite zeigen? Ganz im Gegenteil: „Skateboarding ist wie kaum eine andere Sportart ständig im Wandel um Trends und Veränderung. Ein Skateboardfilm ist am ehesten mit einem Musikvideo zu vergleichen.“ Man selbst sei da bei aller Kreativität gerne auch mal pragmatisch: „Viele schwimmen dann Trends nach.“

Das erste Telum-Langspielfilm-Dokument „We don´t kehr“ ist also trendfrei bereit für die Uraufführung am Freitag in den Wagenhallen. Bleibt noch eine Frage zu klären: Kehrt die Telum-Crew wirklich nicht? „Doch, natürlich. Jede Woche. Feucht den Kellerboden raus.“

We don´t kehr: Premiere in den Wagenhallen, Freitag, 24. April, 22 Uhr, telumskateboarding.de