Besondere Gaumenfreuden lockten die Gäste auf das Stuttgarter Sommerfest, wo es in den Abendstunden eng wurde. Der große Ansturm hat in erster Linie die Gastronomen gefreut, die tagsüber mit der Hitze zu kämpfen hatten.

Stuttgart - „Es läuft super. Auch wenn es tagsüber viel zu heiß ist“, resümierte Jean-Remy Butterlin am späten Samstagnachmittag mit Blick auf das Thermometer. Es zeigte da noch immer 35 Grad Celsius. Und Butterlin ergänzte: „Aber dafür lässt es sich auf dem Sommerfest abends richtig gut und lange aushalten.“

 

Dass er mit den von ihm angebotenen Fischgerichten richtig gelegen hat, freut den Gastronom: „Am ersten Tag war unsere Bouillabaisse innerhalb von drei Stunden ausverkauft.“ Obwohl er seinen Standort in der Mitte des Schlossplatzes erst vier Wochen vor dem Sommerfest zugeteilt bekommen hat, „und es für uns eine Herausforderung war, alles so hinzubekommen, wie wir es gerne wollten“, habe alles bestens geklappt. Für den Nellinger Gastronom, der nach einjähriger Pause wieder beim Sommerfest dabei war, steht angesichts des jüngsten Erfolgs daher außer Frage: „Nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei. Und ich überlege jetzt schon, wie wir unseren Gästen dann wieder etwas ganz Besonderes bieten können“, sagt der Inhaber von Louis Bauernstüble.

Dass es gerade das Besondere ist, dass viele Gäste auf das beliebte Schlemmerfest lockt, bei dem das Brötchen mit Steak oder die heiße Rote eher die Ausnahme als die Regel sind, davon kann auch Pascal Schwer berichten. Er war mit Le Pastis erstmals auf dem Sommerfest vertreten und hat sein Engagement alles andere als bereut.

Andere Gäste erreichen

„Wir haben gleich richtig Gas gegeben. Ob es sich gelohnt hat, werden wir erst bei der Endabrechnung sehen“, sagt der Gastronom. Allein der Zuspruch und die positiven Rückmeldungen, den Schwer und sein Team erhalten haben, sorgten aber für ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht. Das Sommerfest sei eine gute Möglichkeit, sich einem großen Publikum zu präsentieren, dass man alleine mit dem Lokal Le Pastis und dem ebenfalls auf dem Killesberg betriebenen Biergarten vielleicht so nicht erreichen würde. „Der Champagner ist bei uns jedenfalls in unvorstellbaren Mengen geflossen“, sagte Schwer zufrieden, der sich auch über den Absatz der anderen Getränke sowie der angebotenen Speisen alles andere als beschweren kann, „obwohl diese natürlich bei der von uns gebotenen Qualität auch ihren Preis haben“. Auch wenn das Hauptgeschäft freilich in den Abendstunden stattgefunden habe, sei das gastronomische Angebot auch zur Mittagszeit sehr gut angenommen worden. „Wir hatten einige Gruppen, die zum Businesslunch gekommen sind“, so Pascal Schwer.

„It’s really amazing“

Mehr als eine halbe Million Besucher aller Generationen strömten an den vier Tagen in die Stadtmitte und sorgten laut dem In-Stuttgart-Sprecher Marcus Christen dafür, dass sich der Schlossplatz und das Gelände rund um den Eckensee einmal mehr in ein große Partymeile verwandelten. Insbesondere am Samstagabend herrschte auf dem gesamten Areal gedrängte Enge. Auf zahlreichen Bühnen war viel Musik für jeden Geschmack geboten und das kulinarische Angebot war wie in den Vorjahren auch bei der 25. Auflage des Sommerfestes wieder so groß, dass es „wirklich schwer fällt, sich zu entscheiden, wo man sich verwöhnen lässt“, wie Stefan Albitz feststellte. Gemeinsam mit Freunden, die gegenwärtig aus den USA zu Gast sind, besuchte er das Fest und heimste bereits am Samstagnachmittag das erste Kompliment für die Schwabenmetropole ein. Als Albitz mit den Gästen am frühen Samstagabend die dem Eckensee zugewandte Schlosstreppe passiert, wo Mad Chick of Soul mit funkig-souligen Songs für gute Laune sorgte, sparten die Amerikaner nicht mit Lob: „Ein wirklich tolles Fest. Klasse Musik, tolle Speisen, gelungenes Ambiente“, so George Hammond. Er hatte bereits am Freitag einen Abend auf dem Sommerfest verbracht und war vor allem von der tollen, stimmungsvollen Beleuchtung des gesamten Festareals begeistert. „It’s really amazing.“

Tas Elif, die nicht als Gast, sondern arbeitend auf dem Fest anzutreffen war, war mit ihrem Kollegen Sejdin ebenfalls bester Laune. Die von ihnen angebotene Heidelbeer-, Limetten- oder Erdbeerbowle, um nur einige Geschmacksrichtungen zu nennen, fand reißenden Absatz – mit und ohne Alkohol. Nachmittags seien die fruchtigen Drinks eher ohne Hochprozentiges, abends dann mit dem nötigen Schuss Alkohol gut gegangen. „Vor allem Erdbeere und Limettte waren sehr gefragt“, so Sejdin – so dass auch viele jüngere Gäste, die fruchtigen Getränke mit großem Genuss tranken.