Bosch-Chef Volkmar Denner hat sich skeptisch zu den ausgehandelten Kaufprämien für Elektroautos geäußert. Für ihn ist der Aufbau der Infrastruktur ein zentrales Thema.

Renningen - Bosch-Chef Volkmar Denner hat sich gegen eine direkte Förderung für E-Mobilität ausgesprochen. Das sei wie ein Strohfeuer und entspreche nicht dem nachhaltigen Aufbau des Marktes, sagte Denner am Mittwoch in Renningen. Er spricht sich stattdessen eher für den Aufbau der für die Elektromobilität nötige Infrastruktur aus. Aber da lange Jahre nichts passiert sei, wäre ein Kaufanreiz wichtig, um das Ziel zu erreichen, 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen zu haben.

 

Der Technologiekonzern Bosch sieht sich nach dem höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte auch dieses Jahr auf Wachstumskurs. Für 2016 werde mit einem Plus von drei bis fünf Prozent bei den Erlösen gerechnet. Im ersten Quartal seien rund vier Prozent erreicht worden. In Euro berechnet, waren es aber wegen des Wechselkurses zum US-Dollar aber nur knapp drei Prozent - im Gegensatz zu 2015 wirkt sich der Kurs fremder Währungen also leicht negativ aus. Das Umsatzziel für 2016 ist ohne diesen Währungseffekt berechnet.

Bosch hatte 2015 seinen Umsatz um zehn Prozent auf 70,6 Milliarden Euro erhöht. Dies war aber zum Großteil einem damals noch relativ schwachen Euro geschuldet, der die heimische Produktion für den Weltmarkt lukrativer macht. Nimmt man diesen Effekt raus, waren es nur 3,8 Prozent. Der operative Gewinn (Ebit) stieg 2015 den Angaben zufolge um knapp ein Viertel auf 4,6 Milliarden Euro.