4325 Erstklässler kommen in dieser Woche in Stuttgart in die Schule. Die Neulinge der Tiefenbachschule haben zu den ersten gehört.

Stuttgart - Aufgeregt versteckt sich die sechsjährige Katja hinter ihrer großen rosa Schultüte. „Sie ist schon lange ganz aufgeregt wegen des ersten Schultages“, erzählt ihre Mutter Melanie Seibold aus Hedelfingen. Für sie als Mutter von vier Kindern sei es bereits die dritte Einschulung. „Es ist trotzdem jedes Mal gleich aufregend, für Eltern vielleicht noch mehr als für die Kinder selbst“, sagt sie lachend.

 

Katja ist eine der 23 Abc-Schützen, die in diesem Schuljahr an der Tiefenbachschule eingeschult werden. Um kurz vor zehn trudelten am Mittwochmorgen nach und nach alle Schulanfänger mit ihren Eltern auf dem Pausenhof ein. Auch Monirul Hoque, dessen Tochter Sara eingeschult wurde, berichtet, dass der Tag der Einschulung auch für Eltern sehr aufregend sei. „Man macht sich natürlich Sorgen um die Tochter, aber gleichzeitig hofft man, dass sie sich gut einlebt und Freunde findet“, sagt er. Mittags feiere die ganze Familie die Einschulung, mit Saras Oma und Tante gehen sie zusammen in ihrem Lieblingsrestaurant, dem Kickers-Clubrestaurant in Stuttgart, essen.

Großer Empfang in der Sporthalle

Nach unzähligen Fotos von den Kindern samt Schultüte und der ganzen Familie finden sich schließlich alle in der Sporthalle ein, wo die Rektorin Birgit Glos sie empfängt. „Nun ist er endlich da, der erste Schultag“, begrüßt sie die schüchternen Erstklässler, die mit ihren riesigen Schultüten und den viel zu groß wirkenden Schulranzen in der ersten Reihe sitzen. „Ich war genauso aufgeregt wie ihr“, erzählt sie, um die Schüler zu beruhigen. Dabei zeigt sie ein Schwarz-Weiß-Foto, auf dem sie selbst als Erstklässlerin zu sehen ist – mit einer großen Schultüte.

Zur Begrüßung der neuen Grundschüler führen die Drittklässler ein Musical über ein Eichhörnchen namens Neo auf, das Angst vor der Einschulung hat. Dazu singen die Schüler der gesamten Schule. Mit Rap-Songs und als Igel, Hase, Ente und Bär verkleidet erzählen die erfahrenen Schüler den Neuen, dass man vor der Einschulung eigentlich gar keine Angst haben muss. Unterstützt werden sie dabei von einer Lehrerin in der letzten Reihe, die hinter den erwartungsvollen Eltern zunächst mit beschrifteten Zetteln, dann mit einem lauten „Und jetzt die 2 a und b!“ die Einsatzzeiten der Kinder anzeigt.

Tränen beim Abschied der Eltern

Trotz der herzlichen Begrüßung können sich einige Kinder nur schwer von ihren Eltern verabschieden. „Tschüss, Mama“, mit Tränen in den Augen, die Arme nach ihrer Mutter ausgestreckt, wird eine kleine Erstklässlerin von ihren Mitschülern weitergeschoben. Doch für Aufregung bestehe gar kein Grund: „In den ersten Tagen machen wir Kennenlernspiele und werden viel malen und basteln“, kündigt die Klassenlehrerin Daniela Will an. Erst danach will sie den Schülern die ersten Buchstaben beibringen. Zum Schluss bekommt jede Familie Springerle – selbst gebacken von Birgit Glos’ Schwiegermutter.