Am Neckartor wird jetzt die Einhaltung des Tempo-40-Gebots überwacht. Dort riskiert man einen Bußgeldbescheid, wenn man zu schnell fährt. Dabei geht es kaum um die Verkehrssicherheit. Die Neuerung hat ganz andere Gründe.

Stuttgart - Für die Autofahrer auf der B 14 am Neckartor wird es ernst. An diesem Mittwoch will die Stadtverwaltung den neuen Blitzer scharf stellen, der etwa in Höhe der ADAC-Zentrale die Geschwindigkeit der stadteinwärts fahrenden Autos kontrolliert. Das mobile Gerät hat zwischen der Kreuzung bei der Schwabengarage (Höhe Heilmannstraße) und der Kreuzung Neckarstraße/Willy-Brandt-Straße einen vorläufigen Dauerstandort am rechten Straßenrand bekommen. Auf diesem Abschnitt ist stadteinwärts nicht mehr Tempo 50 zulässig, sondern nur noch Tempo 40. Angezeigt wird das bereits seit vergangenen Donnerstag mit elektronischen Anzeigetafeln und neuerdings auch durch stationäre Schilder aus Blech, geblitzt wurde bisher aber nicht. Wegen einer Baustelle in der Willy-Brandt-Straße gilt zurzeit auch im weiteren Verlauf ein Tempo-40-Gebot.

 

Raser müssen mit einem Bußgeldbescheid rechnen

Von welcher Stunde an der Blitzer am Mittwoch scharf sein wird, wollte die Stadtverwaltung am Dienstag nicht sagen. Es werde im Lauf des Tages passieren, sagte Sven Matis, Sprecher der Stadt. Wer mit seinem Auto dann zu schnell fahre, müsse nun mit einer Bußgeldforderung rechnen, nachdem man zunächst auch im Blick auf Urlaubsheimkehrer einige Tage nicht kontrolliert habe. Aber bei der Neuerung stehe nicht das Ahnden von Geschwindigkeitsübertretungen im Vordergrund. Man wolle mit einem Versuch herausfinden, ob der Verkehr mit der Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um zehn Stundenkilometer verflüssigt und die Luft am Feinstaub- und Stickoxid-Brennpunkt Neckartor verbessert werden könne. Und zwar dadurch, dass man eine gleichmäßigere Fahrt erzwingt. Bisher beschleunigen die Autofahrer nach dem Anfahren an der Kreuzung Heilmannstraße oft stark, müssen in der Linkskurve in Richtung City aber oft wieder stark abbremsen. Das, so lautet der Verdacht, könnte vermehrt Luftschadstoffe verursachen.

Übrigens: in Stuttgart zählte die städtische Verkehrsbehörde 2017 genau 420 367 Geschwindigkeitsübertretungen. Von den stationären Blitzern waren vor allem zwei in der Theodor-Heuss-Straße und der Friedrichstraße im Dauereinsatz – allein sie lösten im Jahr 2017 pro Tag 265mal aus.