Am Freitag gab im Stuttgarter Literaturhaus viel Prominenz dem Verleger Ulrich Frank-Planitz zu seinem 75. Geburtstag die Ehre.

Stuttgart - Die einen nennen ihn einen sächsischen Schwaben, die anderen einen schwäbischen Sachsen. Doch in einem sind sich alle einig: Ulrich Frank, vor 75 Jahren in Planitz bei Zwickau geboren, ist einer der letzten Verleger der alten Schule, ein Anreger, ein Ermöglicher, ein Ideengeber - einer, der aus Leidenschaft Bücher herausgibt, der Autoren ermutigt und sie über lange Zeit auch begleitet. Kein Wunder also, dass viele von ihnen am Freitag ins Literaturhaus am Berliner Platz gekommen sind, um seiner zu huldigen: Edzard Reuter und Wieland Backes beispielsweise, Gerhard Mayer-Vorfelder und Sybille Krause-Burger, Berthold Leibinger und Johannes Kuhn, Christoph Sonntag und Walter Schultheiß.

 

Sabine Leutheusser-Schnarrenbrger, die Bundesjustizministerin, Christoph Palmer, der frühere Landesminister, und Ulrich Wickert, der einstige "Mr. Tagesschau", würdigten als Laudatoren seinen beruflichen Lebensweg vom Osten in den Westen und wieder zurück: Chefredakteur von "Christ und Welt" ist er gewesen und deren Bonner Korrespondent, trefflicher Chef der Deutschen Verlagsanstalt, Berater der Leipziger Buchmesse nach der Wende und vieles mehr. Seit 2000 führt er von der vielzitierten Stuttgarter Halbhöhenlage aus seinen Hohenheim-Verlag.

Es war ihm "zu viel der Ehre"

Ulrich Wickert verriet den mehr als hundert Geladenen im Literaturhaus am Freitag, dass sein legendärer Vater Fritz Wickert sein erstes Buch von Ulrich Frank-Planitz herausgeben ließ und dieser bis heute der Fritz-Wickert-Stiftung vorsitzt. Christoph Palmer wiederum fragte melancholisch, ob es wohl in ferner Zukunft überhaupt noch Verleger vom Schlage eines Ulrich Frank-Planitz geben werde - wahrscheinlich nicht. Und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger konnte nicht umhin, die liberale Grundhaltung des Jubilars zu würdigen. Der Gelobte selbst fand all das "zu viel der Ehre" - aber gehört hat er es doch gerne. Denn Verleger sind ab und zu auch ziemlich einsame Menschen.

Die größte Geburtstagsfreude allerdings machte ihm am Freitag sein Freund und Starautor Manfred Rommel. Der Alt-OB kam zum Geburtstagsempfang ins Literaturhaus - zu Fuß, ohne den Rollstuhl, an den er die meiste Zeit gefesselt ist. Die Gäste und der Gastgeber nahmen es mit Freude und Rührung. Ohne Ulrich Frank-Planitz hätte es aus Rommels Feder wohl keine 19Bücher gegeben, deren Auflage inzwischen in die Hunderttausende geht. Und Manfred Rommel weiß genau, was einen dankbaren Autor auszeichnet: "Ab und zu muss man seinen Verleger auch mal loben - und meiner hat das Lob verdient."