Wer den Fernsehturm besuchen will, zahlt mit Beginn des neuen Jahres 10,50 Euro statt bisher neun Euro (also 16,7 Prozent mehr). Die Jahreskarte kostet künftig 40 statt 30 Euro. Die Betreiber begründen die Erhöhung mit dem Rückgang der Gästezahlen in der Pandemie.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Die Touristen bleiben aus, beliebte Veranstaltungsreihen wie „Fernsehturm für Fernsehturm“ mussten eingestellt werden, die Öffnungszeiten wurden gekürzt: In der Coronakrise sind bei der SWR Media Services GmbH, die das Wahrzeichen vom Eigentümer, dem SWR, pachtet, die Einnahmen drastisch eingebrochen. Zwölf Monate lang mussten aufgrund der Pandemie die Aussichtsplattform und der Lift nach oben völlig geschlossen werden. „Gelder aus dem Rundfunkbeitrag dürfen wir für den laufenden Betrieb nicht verwenden“, sagt Fernsehturm-Leiterin Sabine Fischer, „wir müssen alles selbst erwirtschaften.“ Deshalb sehe man keine andere Möglichkeit, als „die Preise zum 1. Januar 2021 anzupassen“, wie die drastische Preiserhöhung umschrieben wird.

 

Moderater fällt die Preiserhöhung bei ermäßigten Karten aus

Eine Fahrt nach oben kostet künftig 10,50 statt neun Euro. Moderater fällt die Erhöhung bei ermäßigen Karten für Kinder, Studierende und Behinderte aus. Statt fünf Euro zahlt man dann 5,50 Euro. Kinder bis einschließlich fünf Jahre, Geburtstagskinder jeden Alters und Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben weiterhin freien Eintritt. Geöffnet ist der Fernsehturm bis auf weiteres nur noch donnerstags bis sonntags. Während das Café oben weiter geöffnet ist, bleibt das Restaurants Leonhardts am Fuß des Fernsehturms in dieser Woche noch geschlossen – eine Folge der 2 G plus-Regel, die das Land zunächst verfügt hat. Ob das Restaurant nach Rücknahme der Testpflicht für Geboosterte wieder nächste Woche öffnet, soll noch entschieden werden.

Besucherzahlen sind drastisch eingebrochen

2019 sind auf dem Fernsehturm vor der Pandemie 340 000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden. Dies teilt Fernsehturm-Sprecherin Claudia Hamann auf unsere Anfrage hin. 2020 etwa 80 000 gekommen, in diesem Jahr ebenfalls, also jeweils nur ein Viertel von 2019. „In beiden Pandemie-Jahren war der Fernsehturm jeweils sechs Monate geschlossen, und die besucherstarken Frühlingsmonate und ein Teil der Sommermonate sind uns entgangen“, sagt Claudia Hamann, „von Juli bis Oktober haben wir dieses Jahr im Schnitt jeweils etwa die Hälfte der monatlichen Besuchszahlen von 2019 erreicht.“ Man spüre also „ganz deutlich“ das Fernbleiben der der nationalen und internationalen Gästen. „Ebenso wenig wird der laufende Betrieb von öffentlicher Hand finanziell unterstützt“, erklärt die Sprecherin.

Die neuen Öffnungszeiten

Für den Besuch des Fernsehturms ist der 2-G-plus-Nachweis erforderlich (wer geboostert ist oder dessen zweite Impfung weniger als sechs Monate zurückliegt, ist von der Testpflicht ausgenommen). Geöffnet ist der Fernsehturm donnerstags und freitags von 12 bis 21.30 Uhr, samstags von 10 bis 21.30 Uhr sowie sonntags und feiertags von 10 bis 19 Uhr.