Beim Weihnachtsmarkt gibt es in diesem Jahr ein Comeback: Der Antikmark kehrt zurück, allerdings in anderer Anmutung als früher. Dafür wurde ein anderer Vertrag nicht verlängert.

Die Kritik wurde gehört: Der Bezirksbeirat Mitte hatte Thomas Lehmann nahegelegt, sich zu überlegen, wie der Weihnachtsmarkt auf dem Karlsplatz anders zu bespielen ist. Der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart lieferte. Der Vertrag der Winterhütte wurde nach drei Jahren nicht verlängert. Und eine neue Nutzung gesucht und gefunden.

 

In neuer Aufmachung: Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Es ist eine alte. Der Antikmarkt kehrt zurück. Allerdings unter dem Namen Kunsthandwerker- und Trödlermarkt und nicht mehr mit dem Zelt, das früher dort stand. „Wir werden zehn Stände im Stile des Weihnachtsmarkts aufbauen“, sagt Lehmann, angedockt eine „kleine Verpflegungsstruktur“. Also Essen und Trinken. Aber nicht mehr in der üppigen Version einer Hütte, wie sie der Bietigheimer Gastronom Reinhard Lieb aufgebaut hatte. Die Bezirksbeiräte hatten sich immer wieder über die Hütte geärgert, über angeblich zu lange Partys dort, ein lärmendes Dieselaggregat, Gastronomen hatten sich über die Konkurrenz beschwert.

Die Winterhütte wird nicht mehr auf dem Karlsplatz stehen. Foto: LG/Leif Piechowski

Auf die Vorwürfe will Lehmann nicht näher eingehen. Er sagt, „es hat sich nicht so entwickelt, wie wir es uns vorgestellt haben“. Also suchte man eine Alternative. Über vieles habe man nachgedacht, etwa eine Glühweinpyramide oder eine Aprés-Ski-Bar. Und sich dann doch auf etwas besonnen, was mehr den Geist der Weihnacht atmet und Besinnlichkeit ausstrahlt: den Kunsthandwerks- und Trödelmarkt.

20 Jahre lang war das Antikzelt auf dem Karlsplatz eine beliebte Adresse für Liebhaber alter Kostbarkeiten. Bis zu 26 Händler hatten die ganze Bandbreite präsentiert, die Sammlerherzen höher schlagen lässt: Alten Christbaumschmuck aus Gablonz und Lauscha, Schmuck, Porzellan, Gläser, Bilder, Plastiken, Spielzeug, Bücher, Textilien, Werkzeug.

Kürzere Öffnungszeiten auf Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Vor vier Jahren galt das noch als altbacken, man wollte die Hütte und mehr Party haben. Die vertriebenen Händler gingen im Weihnachtsmarkt auf. Nun kehren sie zurück. Auch beim Flohmarkt ist die Freude groß, dass sie samstags nicht mehr mit der Winterhütte mit Dieselaggregat und blauen Planen konfrontiert sind. „Das Ganze ist nun stimmiger“, sagt Jörg Trüdinger, Sprecher des Flohmarkts. Geöffnet sind die Stände von 12 bis 21 Uhr, also etwas kürzer als die anderen Buden auf dem Weihnachtsmarkt, die um 11 Uhr öffnen und freitags und samstags um 22 Uhr schließen.

Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt beginnt am 26. November und endet am 23. Dezember. Dieses Jahr wieder mit einem Antikmarkt.