Die Herbst-Tristesse hat ein Ende: Am Mittwochabend ging Stuttgart mehr als nur ein Licht auf. Der Weihnachtsmarkt hat begonnen, auf dem Schlossplatz strahlen Skulpturen und die Jubiläumssäule, nebenan der Weihnachtsbaum.

Stuttgart - Wer immer sich als Stuttgarter Oberbürgermeister bewerben will, er sollte vorher genau die Arbeitsplatzbeschreibung durchlesen. Es ist nämlich nicht damit getan zu regieren. Man muss einen Hammer schwingen können, um sich beim Volksfest nicht zu blamieren. Auch die Kenntnis von Weihnachtsliedern muss man vorweisen können. Schließlich sollte man zumindest bei „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“ textsicher sein, das erklingt traditionell bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes.

 

Fritz Kuhn musste am Mittwochabend im Hof des Alten Schlosses aber nicht alleine singen. Unterstützt wurde er von den Hymnus-Chorknaben, dem Popchor im Musikwerk, den Bläsern der Stuttgarter Musikschule und den Besuchern.

Erstmals fährt ein Weihnachtsbus

Damit nicht genug der Besinnlichkeit. Auch beim Weihnachtsbaum vor dem Königsbau gingen die 40 000 LED-Lampen an. Auf dem Schlossplatz hat man auch die Dunkelheit vertrieben. Im Vorjahr hatten die Glanzlichter erstmals den zentralen Platz der Stadt erleuchtet. Der Premiere folgt nun die Fortsetzung: Acht Leuchtfiguren sind am Mittwoch erstrahlt.

Sie verkörpern das Mercedes-Museum, das Porsche-Museum, den Fernsehturm, das Volksfest, die Wilhelma, die Grabkapelle, das Musical „Aladdin“. Neu dabei ist das Stuttgarter Weindorf. Jede halbe Stunde findet eine eine Licht- und Soundshow statt. Auch die Königstraße bekommt etwas Glanz ab, 110 Bäume erhalten ein LED-Kleid.

Einzelhandel hofft auf Zuwachs

Erstmals fährt zudem ein sogenannter Weihnachtsbus. Dafür hat Stuttgart Marketing einen der roten Touristenbusse in ein Gefährt des Weihnachtsmannes umgebaut, samt geschmückten Baum. 45 Minuten lang geht es vom i-Punkt um die Innenstadt herum zum Kriegsberg hinauf. Start ist 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr und 18 Uhr. Man muss sich nicht vorher anmelden. Für Erwachsene kostet die Fahrt 12 Euro, Kinder ab 4 Jahre zahlen 5 Euro.

Für den obersten Tourismuswerber der Stadt, Armin Dellnitz, tragen alle diese Angebote „zum Wohlfühlort Innenstadt bei und steigern die Aufenthaltsqualität in der Weihnachtszeit“. Auf dass der Einzelhandel froh das Liedlein anstimmen kann: Macht hoch die Tür, macht auf den Geldbeutel.