Das Weingut Burg Ravensburg feiert 770 Jahre Weinanbau. Es liegt zwar in Baden, ist aber in württembergischer Hand. Der festwein wurde bereits vor langer zeit abgefüllt.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Sulzfeld - Beim Weingut Burg Ravensburg ist es schwer, eine Grenze zu ziehen. Es gehört zwar geografisch zu Baden, von der Sortenstruktur (Riesling und Lemberger) passt es aber besser nach Württemberg. Die Burg bei Sulzfeld liegt genau an der Trennlinie zwischen den beiden Landesteilen. Und der Betriebsleiter Claus Burmeister hat in Heilbronn Weinbau-BWL studiert und bei Graf Neipperg in Schwaigern und seinem Château in Bordeaux ein Praktikum absolviert. Adelig ist das Weingut allerdings nicht mehr: Die Familie Göler von Ravensburg verkaufte es 2010 an den Motel-One-Mitgründer Heinz Heiler.

 

Der ökologisch arbeitende VDP-Betrieb feiert dieses Jahr 770 Jahre Weinbau an den Hängen der Burg – mit einem Lemberger aus der Lage Dicker Franz. Der Wein, der Aromen von Kirsche und Cassis, Kaffee und Kakao, einen kräftigen Körper und satte Tannine hat, stammt aus dem Jahrgang 2011 – dem ersten von Kellermeister Daniel Rupp, der im Weingut Wöhrwag seine Winzerlehre absolviert hat und selbst noch eigene Rebflächen in Kirchheim besitzt.

Das Urteil der Weinrunde: 

Holger Gayer Einen Wein zehn Jahre lang für ein Jubiläum reifen zu lassen, zeugt von Weitsicht. Und der Wein hat echt feine Aromen, es fehlt aber ein wenig Dichte.

Harald Beck Mich fasziniert die Lage Dicker Franz. Da muss eigentlich ein ziemlich fetter Wein rauskommen. Anfangs massiv, mit der Zeit kommen die Aromen.

Michael Weier Das Faszinierende an dem Wein ist: Trotz der zehn Jahre braucht er nach dem Öffnen erst einmal Zeit. Etwas belüftet, schmeckt er genial.

2011 Dicker Franz, 43 Euro, Weingut Burg Ravensburg, Östringen-Tiefenbach, 07259/91120, www.weingut-burg-ravensburg.de