Die Wilhelma in Stuttgart trauert um das 38-jährige Bonoboweibchen Hermien. Es verstarb vergangene Woche an einer Lebererkrankung. Zwei weitere Menschenaffen verlassen Stuttgart in Richtung Frankfurt.

Stuttgart - Mit ihrem recht haarlosen Kopf fiel sie auf und zählte zu den betagteren Weibchen: Hermien, die 38-jährige Bonobodame, lebte seit 2010 in der Wilhelma. Mit einem „Grinsgesicht“ habe sie Pfleger und Stammbesucher begrüßt, heißt es vonseiten der Wilhelma. Die Zooleitung hat nun eine traurige Neuigkeit zu verkünden: Vergangene Woche Dienstag verstarb das Affenweibchen an einer Lebererkrankung.

 

Hermien habe ein zurückhaltendes, aber freundliches Wesen gehabt und sich nach ihrem Umzug aus Antwerpen schnell in die Gruppe integriert. Ihr jüngstes Kind Bobali kam im Juli 2013 zur Welt. Der dreieinhalbjährige Bonobo ist nicht mehr abhängig von der Mutter, suche jetzt aber die Nähe anderer Gruppenmitglieder, bei denen er sich geborgen fühlt, so ein Sprecher der Wilhelma.

Umzug nach Frankfurt

Mit Nayembi und ihrer Tochter Nila haben zudem zwei weitere Bonobos die Wilhelma verlassen. Die beiden Weibchen leben fortan im Frankfurter Zoo. Beide Tiere hätten laut Wilhelma den Umzug gut überstanden. Nayembi kam 2010 mit ihren Eltern nach Stuttgart. Da Bonoboweibchen die Gemeinschaft ihrer Mütter und Väter mit der Geschlechtsreife verlassen, stand der Umzug bereits früh fest.

Weltweit leben nur rund 200 Bonobos in den Zoos, die Einrichtungen müssen deshalb für einen ständigen Austausch des Genpools sorgen. Aus diesem Grund, so teilt die Zooleitung mit, werde im Laufe des Jahres ein Weibchen aus dem Zoo im US-amerikanischen Columbus zur Gruppe der Wilhelma stoßen.