Trauer in der Wilhelma: Eine Lungenentzündung wird dem Bonobo-Baby Koseka zum Verhängnis. Das Menschenaffenmädchen stirbt im Beisein ihrer Mutter Haiba - die Kleine wurde nicht einmal ein halbes Jahr.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Eine Lungenentzündung wird dem Bonobo-Baby Koseka zum Verhängnis. Das Menschenaffenmädchen stirbt im Beisein ihrer Mutter Haiba - die Kleine wurde nicht einmal ein halbes Jahr.

 

Stuttgart – Die Bonobo-Dame Haiba aus der Stuttgarter Wilhelma trauert um ihr Baby. Koseka starb am Dienstag an einer Lungenentzündung – das Menschenaffenmädchen war noch kein halbes Jahr alt.

Bonobos seien anfällig für Erkältungskrankheiten, erklärt Wilhelma-Tierarzt Tobias Knauf-Witzens: „Es ist wie bei uns Menschen: Wenn ein Infekt die Gruppe erst einmal erfasst hat, verbreitet er sich schnell weiter und setzt sich nicht selten hartnäckig fest.“ Vor allem Jungtiere seien gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist.

Koseka, die im August zur Welt kam, hatte Schnupfen und Husten, die sich rapide zu einer Lungenentzüdung ausweiteten. Die Kleine starb im Beisein ihrer Mutter Haiba, die ihr totes Baby noch eine Weile in den Armen hielt, bevor sie es ablegte, sodass die Pfleger es aus dem Gehege holen konnten.

"Als wir Koseka wegholten, gab es unter den Bonobos einen riesigen Aufschrei des Protests. Sie wissen genau, dass jetzt einer fehlt", erzählt Knauf Witzens. "Mittlerweile haben sie sich aber beruhigt." Der trauernden Mutter merke man aber an, dass sie ihre Tochter vermisst: "Sie sitzt abseits der Gruppe und ist in sich gekehrt." Wie lange Haiba braucht, um über den Verlust hinwegzukommen, kann der Tierarzt nicht sagen. "Das ist wie bei uns Menschen: Der eine steckt es schneller weg, der andere braucht mehr Zeit. Allerdings ist Haiba sicherlich sensibler als andere unserer Bonobos."

In der Erkältungszeit erhalten die Bonobos Vitamine und Medikamente zum Schleimlösen. Außerdem müssen sie die kalte Jahreszeit drinnen verbringen. Trotzdem seien sie gegen Infektionen nie ganz gefeit, so der Wilhelma-Tierarzt weiter. Wilhema-Besucher können übrigens das ihre dazu beitragen, dass die Bonobos gut durch den Winter kommen: Türen schließen - damit es im Menschenaffenhaus nicht zieht.