Vor Kurzem war der Stuttgarter Magier Topas in einer TV-Show aus Las Vegas zu sehen. Wie kam er in Corona-Zeiten nur ins amerikanische Fernsehen? Mit Zauberei hat das wenig zu tun.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Ende September war auf der Bühne des Stuttgarter Renitenztheaters schwer was geboten – obwohl das Haus eigentlich geschlossen war. Magier Topas und Kollegen zauberten an mehreren Tagen vor laufenden Kameras, was das Zeug hielt. Wer wissen wollte, was da in der Gymnasiumsstraße produziert wird, bekam von Thomas Fröschle, wie der Magier im bürgerlichen Leben heißt, zu hören, das sei für eine US-Show. Mehr könne er nicht verraten, sonst drohten gigantische Strafen.

 

Lieber wär Topas hingeflogen

Jetzt durfte Topas die Katze aus dem Sack lassen. Denn vor wenigen Tagen wurde sein Auftritt in der Show „Penn & Teller – Fool Us“ im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt (nachschauen kann man ihn auf Youtube). Die beiden Gastgeber Penn Jillette und Partner Teller saßen dabei wie immer im Auditorium des Hotels Rio in Las Vegas. Topas’ aufgezeichneter Auftritt wurde eingespielt– und zwar so geschickt, dass man streckenweise das Gefühl hat, der Magier stehe tatsächlich auf der Bühne. „Das hätte ich natürlich lieber getan“, sagt Topas. „Aber besser so als gar nicht.“

Wer kann die Profis zum Narren halten?

„Fool Us“ bedeutet so viel wie „Macht uns zum Narren“ – und beschreibt das Prinzip der beliebten Unterhaltungssendung. Magier aus der ganzen Welt werden eingeladen – und sollen einen Trick zeigen, hinter den die beiden legendären Zauberprofis nicht steigen.

Vier Orangen in der Hauptrolle

Topas entschied sich für eine Nummer mit dem Titel „Das hawaiianische Wunder“, einen Trick, in dem vier Orangen die Hauptrolle spielen. Penn und Teller waren schwer angetan – nicht nur von den Südfrüchten. Diese Mischung aus Parodie und Zauberkunst gehöre zum Schwersten überhaupt, sagte Penn Jillette: „Deine Magie ist wundervoll. Ich hoffe von ganzen Herzen, dass wir dir nicht draufkommen.“ Das hat dann allerdings nicht geklappt, was auch daran liegen könnte, dass Topas den Trick mal auf einem Magierkongress in Las Vegas vor Kollegen erläutert hat. „Ich bin mir sicher“, sagt er, „dass das denen nicht entgangen ist. Aber egal, ich arbeite bereits an einer Nummer, die die beiden garantiert nicht kennen.“

Nicht der erste Gast aus Stuttgart

Topas war übrigens nicht der erste Zauberkünstler aus Stuttgart bei „Fool Us“. Im vergangenen Jahr trat Jaana Felicitas in der Show auf. Sie durfte im März noch nach Las Vegas fliegen. Zwei Tage nachdem sie zurück in Deutschland war, kam der große Lockdown und die Grenzen waren dicht.