Der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple hat eine Plattform freigeschaltet, auf der Schüler und Eltern Lehrer melden können, die gegen die AfD „hetzen“ sollen. Im Moment ist sie wegen eines Hackerangriffs nicht mehr erreichbar. Was denken die Stuttgarter über diesen „Lehrerpranger“?

Stuttgart - Der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple hat unter dem Titel “Mein Lehrer hetzt“ eine Plattform freigeschaltet, auf der Lehrer und Professoren gemeldet werden können. Er begründet dies damit, dass Lehrende, die öffentlich Kritik an der AfD üben, gegen das sogenannte Neutralitätsgebot verstoßen würden. Die Meldeplattform hat ihm wiederum viel Kritik auch aus den eigenen Reihen eingebracht.

 

Das Neutralitätsgebot wird in Baden-Württemberg durch den Beutelsbacher Konsens von 1976 geregelt. Indoktrination an Schulen ist verboten, jedoch werden Lehrer nicht zur Wertneutralität verpflichtet, wie die Landeszentrale für politische Bildung schreibt. Das geltende Überwältigungsverbot besagt, dass Lehrer ihren Schülern nicht ihre persönliche Meinung aufzwingen dürfen. Schüler sollen in die Lage versetzt werden, sich umfassend zu informieren, um sich mit dem Zeitgeschehen kritisch auseinandersetzen zu können. Am Ende sollen mündige, junge Bürger stehen, die eine Meinung haben.

Da Lehrer den Grundsätzen der Verfassung verpflichtet sind, ist es ihre Aufgabe, Gruppierungen oder auch Parteien, die sich vollkommen oder auch nur in Ansätzen gegen freiheitlich, demokratische Grundprinzipien positionieren, kritisch zu hinterfragen.

Was Stuttgarter über die Meldeplattform für Lehrer denken, sehen Sie im Video.