Vor einem Monat hat sich der VfB Stuttgart von Hannes Wolf getrennt. Nun hat sich der Ex-Trainer zu den Umständen seiner Entlassung geäußert.

Stuttgart - Am 28. Januar endete nach rund eineinhalb Jahren die Amtszeit von Hannes Wolf beim VfB Stuttgart. Nach der Niederlage gegen den FC Schalke 04 trennte sich der Club vom 36-jährigen Trainer und stellte einen Tag danach in Tayfun Korkut dessen Nachfolger vor. Seitdem ist der VfB ungeschlagen und hat in vier Spielen zehn Punkte geholt.

 

„Der VfB hat sich in eine gute Position gebracht, darüber freue ich mich“, sagte nun Wolf dem „Kicker“ – und sprach auch über die Umstände seines Abschieds aus Stuttgart.

Dabei wird deutlich, dass er nicht direkt seinen Rücktritt angeboten hatte. Aber „ich wollte, dass wir gemeinsam die Situation analysieren. Offen und ehrlich“. In diesem Moment, „in dem ich das Gespräch mit der Clubführung gesucht habe“, sei ihm jedoch klar gewesen, dass es am Ende zur Trennung kommen könnte. Selbstzweifel hätte er nicht gehabt, allerdings habe er im Zuge einer taktischen Neuorientierung Rollen aufbrechen müssen. Und zum Zeitpunkt der Trennung sei er „nicht mehr sicher, ob es besser oder schlechter ist, diese Rollen weiter aufzubrechen“. Insgesamt sagt er über das Aus nach dem Heimspiel gegen Schalke 04: „Es ging nicht um meine Person, sondern um den Club. So, wie es abgelaufen ist, ist es eine saubere Sache.“ Zu Präsident Wolfgang Dietrich habe er noch immer ein „Vertrauensverhältnis“. Unterstützung habe er auch jederzeit gespürt, „auch nach dem Wechsel von Jan Schindelmeiser zu Michael Reschke.“

Reschke-Auftritt „unglücklich“

Schindelmeiser hatte Wolf als Sportvorstand des VfB einst nach Stuttgart geholt, gemeinsam schafften sie den direkten Wiederaufstieg. Im August 2017 musste Schindelmeiser gehen, ihm folgte Michael Reschke nach. Über dessen öffentlichen Aussagen nach dem 2:3 in Mainz, man müsse gemeinsam über taktische Dinge reden, sagt Wolf allerdings auch: „Ich glaube ihm, dass er das anders gemeint hat, nämlich, dass wir im Rahmen unserer gewohnten Gespräche darüber reden würden. Dennoch war die Sache unglücklich und anschließend medial schwierig wieder einzufangen.“

Auch über mögliche eigene Fehler spricht Hannes Wolf. So seien zu Beginn der Rückrunde „auf der Suche nach offensiven Lösungen Schärfe und Konsequenz im Verteidigen verloren gegangen“. Wolf sagt im Rückblick: „Da hätten wir die Schwerpunkte in der Wintervorbereitung anders akzentuieren können.“ Mit sich im Reinen sei er dennoch. Gemeinsam mit Co-Trainer Miguel Moreira habe er „die Mannschaft, den Verein in einem besseren Zustand übergeben als wir ihn vorgefunden haben“. Daher sei „die Verbundenheit zum VfB weiterhin da“.

Wie es für ihn persönlich weitergeht, ließ Wolf offen. Er wolle sich nun erst einmal stärker der Familie widmen.