Der Stuttgarter Fernsehturm ist schon seit Jahrzehnten nicht ausreichend gegen ein Feuer gesichert gewesen. Das hat der Stuttgarter OB Fritz Kuhn im StZ-Interview eingeräumt. „Wenn es im Turmschaft brennt, sind Aufzug und Treppe nicht nutzbar“, sagte Kuhn.

Stuttgart - Der wegen mangelndem Brandschutz geschlossene Stuttgarter Fernsehturm ist schon seit Jahrzehnten nicht ausreichend gegen ein Feuer gesichert gewesen. „Wenn es im Turmschaft brennt, sind Aufzug und Treppe nicht nutzbar. Das heißt, dass wir die Leute, die oben im Turm auf ihre Evakuierung gewartet hätten, womöglich nicht runtergebracht hätten“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.

 

Der Grünen-Politiker bestätigte, dass es keinen einzigen ausgewiesenen Fluchtweg gegeben hat. Wegen ihrer baulichen Beschaffenheit ist die Treppe in dem 1956 eröffneten Wahrzeichen der baden-württembergischen Landeshauptstadt bereits seit 1982 abgeschlossen gewesen.

Keine personellen Konsequenzen

Kritische Fragen nach dem unzureichenden Brandschutz „hätte man in der Vergangenheit immer stellen können“, sagte Kuhn, „spätestens seit in Moskau der Fernsehturm gebrannt hat und es dort Todesopfer gab“.

Personelle Konsequenzen will der neue Oberbürgermeister, der am 17. April 100 Tage im Amt sein wird, nicht ziehen. Die Verantwortlichen bei der Feuerwehr und in der Verwaltung, die teils seit mehr als 15 Jahren für den Feuerschutz im Fernsehturm zuständig sind und stets den öffentlichen Betrieb desselben genehmigt hatten, hätten immerhin bewiesen, „dass sie ihre Risikobeurteilung verändern können“. Ihm sei es lieber, so Kuhn, „wenn die Experten jetzt ihre Meinung ändern als gar nicht“.

Das komplette Interview mit OB Fritz Kuhn lesen Sie am Samstag in der Stuttgarter Zeitung und auf stuttgarter-zeitung.de.