Die Stuttgarter Oper ist bereits eine Baustelle, bevor sie eine Großbaustelle werden soll. Erstaunlich ist der Feuereifer, mit dem die Mitarbeiter vergessen machen, dass hier neben der Kunst vor allem die hohe Fertigkeit in der Improvisation gefragt ist.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Am Sonntagabend werden bei der Stuttgarter Premiere von Christoph Willibald Glucks Oper „Iphigénie en Tauride“ die Alten das Stuttgarter Opernhaus erobern, aber eine bahnbrechende Nachricht ist das natürlich nicht. Schließlich zählt der durchschnittliche Musiktheaterbesucher hier wie anderswo in Deutschland an die sechzig Lenze, und da wird man eben alt, obwohl viele das in einer Gesellschaft nicht hören mögen, der Kapital und Politik gerne vorgeben, 70 sei das neue 50.