Welche Schule ist die richtige? Und, vor allem: welche Schulart passt am besten zum Kind? Als Orientierungshilfe stellt die Stuttgarter Zeitung alle allgemein­bildenden weiterführenden Schulen in Stuttgart vor, die Fünftklässler aufnehmen.

Stuttgart - Welche Schule ist die richtige? Und, vor allem: welche Schulart passt am besten zum Kind? Vor dieser Frage stehen in Stuttgart auch in diesem Jahr wieder gut 4000 Viertklässler-Familien. Doch die Bildungslandschaft ist in Bewegung wie niemals zuvor. Der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung hat das Spektrum der infrage kommenden Schulen deutlich vergrößert – und bereits zu diesem Schuljahr das Wahlverhalten sichtbar verändert. Denn erstmals durften die Eltern selbst entscheiden, welche Schulart ihr Kind besuchen soll – ungeachtet der Empfehlung.

 

Das hat einen vorhandenen Trend noch verstärkt: Die Schülerströme ziehen vor allem in Richtung Gymnasium, aber auch Realschule, während die Werkrealschulen drastische Rückgänge erleben – ungeachtet ihrer Qualität. Derzeit stehen 18 ihrer Standorte auf der Kippe. Über eine Streichliste der Stadtverwaltung entscheidet der Gemeinderat voraussichtlich jedoch erst am 28. Februar.

Eine weitere Neuerung: im nächsten Schuljahr startet voraussichtlich die erste Gemeinschaftsschule in Stuttgart. Diese neue Schulart soll alle Bildungsgänge umfassen, muss sich aber noch etablieren. Und G 9, den langsameren Weg zum Abitur, wünschen sich zwar viele Eltern zurück. Doch noch ist ungewiss, ob außer dem Zeppelin-Gymnasium noch ein oder gar zwei weitere Gymnasien in Stuttgart am Modellversuch teilnehmen dürfen.

Serie gibt einen Überblick über die Stuttgarter Schullandschaft

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass das Informationsbedürfnis vieler Familien gewachsen ist. Dies nimmt die Stuttgarter Zeitung zum Anlass, in einer täglich fortlaufenden Serie alle weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in Stuttgart vorzustellen – alle, die Fünftklässler aufnehmen. Wegen der Ungewissheit bei den Werkrealschulen haben wir uns entschieden, die zur Streichung vorgeschlagenen Standorte mit einem Sternchen zu markieren und dennoch alle Schulen dieses Typs vorzustellen, die aktuell noch Fünftklässler haben. Wir werden die Serie mit den Schulen in städtischer Trägerschaft beginnen und zunächst die Gymnasien, Realschulen, Werkrealschulen sowie Stuttgarts erste Gemeinschaftsschule präsentieren. Danach folgt der bunte Reigen an Schulen in freier Trägerschaft.

Die wichtigsten Informationen über jede Schule und ihre Besonderheiten finden sich in einem Steckbrief, ergänzt durch eine persönliche Einschätzung der jeweiligen Schulleitung. Flankierend beleuchtet die StZ-Redaktion Hintergründe und Besonderheiten der Schulen und Schularten. Etwa, welche Anforderungen mit bestimmten Schularten, aber auch Profilen verbunden sind. Welche Anschlussmöglichkeiten es gibt. Was wo für die Berufsorientierung getan wird. Oder weshalb es sich auch heute noch lohnt, Latein oder Griechisch zu wählen. Aber auch, was Pädagogen empfehlen, wenn ein Kind sich schwer tut mit dem Lernen – oder womöglich scheitert. Wir fragen Experten, wie Eltern ihren Kindern helfen können und wann Nachhilfe sinnvoll ist. Auch der heiklen Frage, ob Privatschulen zugleich Eliteschulen sind, geht die StZ-Redaktion nach.

Kurzum: die Serie gibt einen Überblick über die Stuttgarter Schullandschaft und aktuelle Bildungsthemen. Und sie soll einen Beitrag dazu leisten, die geeignete Schule besser herausfiltern zu können und somit die Zahl der „Falschwahlen“ zu verringern. Das wichtigste Auswahlkriterium? „Im Zentrum der Entscheidung sollte das Glück des Kindes stehen“, meint Barbara Graf. Dazu, so die Geschäftsführende Schulleiterin der Stuttgarter Gymnasien, gehörten zwei Dinge: Das Kind müsse sich gut aufgenommen fühlen. Und es müsse sich auch entfalten können. „Die Schule sollte so gewählt werden, dass die Selbstkompetenz des Kindes gestärkt werden kann und dass es sich den an dieser Schule gestellten Herausforderungen auch stellen möchte.“ Die Pädagogin betont: „Die Entscheidung sollte nicht vorrangig vom Kind getroffen werden.“

Graf empfiehlt, die Infoveranstaltungen der Schulen zu besuchen, um sich persönlich ein Bild zu machen. Und was, wenn am Ende doch ein Zweifel bleibt, welche Schulart am besten geeignet ist? Dann rät Graf zu einer Rückkopplung mit den Beratungslehrern der Grundschule. Deren Diagnosefähigkeit sei hoch – „eine gute Orientierung für die Eltern“.