Backen, brutzeln oder braten: In Stuttgarts Soulkitchen wird kreiert was das Zeug hält. Und weil jeder gerne isst, gibt's von uns feinste Rezepte frei Haus. Frisch serviert - manchmal auch mit passendem Musik-Track - von Hobby-Köchen, Bloggern oder dem netten Kerl von nebenan. Diesmal: Holunderweg-Hits mit Natalie Friedrich.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Ganz schön auf dem Holunderweg ist der vorwiegend interessierte Quiche- und Pasta-Liebhaber, der den Blog „Holunderweg 18“ von Natalie Friedrich besucht. Denn hier tummeln sich Zutaten, die sich gern und gut mit Teigwaren kombinieren lassen. „Das ist dann wohl ein High-Carb-Blog“, sagt die 29-Jährige, die sich schon immer gern in der Küche aufgehalten hat, lachend. Zu kochen begonnen habe die Bloggerin im Laufe des Studiums. „Ich bin Zuhause ausgezogen und habe mich zunächst durch die Palette an Fertiggerichten gekocht – einfach alles, was die Eltern nicht so gern gesehen haben.“ Doch dann wurde das erste Kochbuch mit italienischen Gerichten gekauft und Natalie war sofort „Feuer und Flamme“. Aus Liebe zu Tieren sei sie auch kurz darauf Vegetarierin geworden und habe sämtliche Bücher und Zeitschriften zum fleischlosen Thema verschlungen.

 

Tja, und dann kam die Masterarbeit und die gebürtige Niedersächsin, die im Stuttgarter Osten lebt, merkte: „Ich verliere mich total in diesem wissenschaftlichen Schreiben und möchte ein positives Hobby nebenbei haben.“ Zu dieser Zeit habe sie bereits viele Blogs gelesen und schnell gewusst: „Das will ich auch machen.“ Mit natürlichem Licht und nicht zu viel Deko und Farben lassen sich dann noch die perfekt ästhetischen Bilder von den Gerichten machen – auch dieses Wissen eignete sich die gelernte Lektorin, die seit mehr als drei Jahren bloggt, selbst an. Bleibt nur noch die Frage offen, was es mit dem Namen "Holunderweg 18" auf sich hat? 18 sei ihre Lieblingszahl, im Holunderweg habe sie nie gewohnt, erklärt Natalie. „Ich wollte einfach unbedingt eine Adresse haben, damit der Besucher meines Blogs quasi zu mir nach Hause kommt, in der Küche Platz nimmt und sich sofort wohlfühlt.“

Rezept für: Spinatsalat mit Knusper-Fladenbrot und Datteln (für 2 Personen)

Zutaten:

300g Blattspinat

ein Stück Fladenbrot, etwa 100g

2 EL ganze Mandeln oder Mandelstifte

1 TL Garam Masala (das findest du im Supermarkt-Gewürzregal)

1 Chilischote oder 1/2 TL Chiliflocken

etwas Salz

 

2 EL Olivenöl oder 1 EL Butter + 1 EL Olivenöl

1/2 rote Zwiebel

100g Datteln

3EL Apfelessig

etwas Salz

 

2 EL Olivenöl

2 EL Zitronensaft

1 TL Agavendicksaft oder Honig

etwas Salz

Zubereitung:

Die Zwiebel fein würfeln, die Datteln entsteinen und ebenfalls in Stücke oder Streifen schneiden. Mit dem Apfelessig und dem Salz in einer Schüssel vermengen und 30 Minuten ziehen lassen.
Den Spinat gut waschen, abtropfen lassen und dann die Stiele von den Blättern trennen.
Anschließend das Fladenbrot würfeln - ich habe es längs aufgeschnitten und dann beide Hälften gewürfelt. Das Öl in der Pfanne erhitzen und die Fladenbrotwürfel hineingeben. Die ganzen Mandeln grob hacken oder gestiftelte Mandeln verwenden, diese dann auch in die Pfanne geben und mit dem Fladenbrot rösten lassen. Sobald alles schön braun und knusprig ist, die gewürfelte frische Chili oder die Chiliflocken in die Pfanne geben, salzen und einen Teelöffel Garam Masala hineingeben. Alles gut vermengen und dann erstmal beiseite stellen.
Die Dattel-Zwiebelmischung in einem Sieb abtropfen lassen und wieder in eine Schüssel geben. Mit 2 EL Olivenöl, 2 EL Zitronensaft und 1 TL Agavendicksaft (oder Honig, Ahornsirup, …) anrühren und mit Salz abschmecken. Den Spinat gut mit dem Dressing vermengen und mit den Fladenbrotwürfeln und dem Mandelknusper anrichten.

Tipp: Weil Spinat viel Nitrat einlagert, das zu giftigem Nitrit umgewandelt wird, ist es sinnvoll, bei Spinat immer zur Bio-Variante zu greifen, da hier weniger Nitrat enthalten ist. Darum sind bei rohen Spinatgerichten auch immer eher junge Spinatblätter zu wählen.

Dieses Rezept ist abgewandelt nach einem Rezept aus dem sehr empfehlenswerten Kochbuch „Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi.

Und ich habe das perfekte Lied zum Salat - von Julia Lee & Her Boy Friends "The Spinach Song".