Ihre vielen Fans finden, dass sie heißer ist als der Sommer: Travestie-Lady Frl. Wommy Wonder zieht mit ihrem sechswöchigen Gastspiel erstmals ins Theater der Altstadt. Ihr Lampenfieber, sagt sie, wird jedes Jahr noch schlimmer.

Stuttgart - Wommy zieht um: Ihre Show gehört zum Stuttgarter Sommer wie der Schweiß, der bei dieser Hitze selbst ohne Bewegung fließt. Mit ihrer neuen Show „(Ups . . .  schon 35?) Reizend!“ feiert die schwäbische Travestie-Lady am Donnerstag. 1. August, 19 Uhr, erstmals Premiere im Theater der Altstadt im Westen.

 

Seit 35 Jahren steht das Fräulein Wonder auf der Bühne, nun geht’s für sechs Wochen an den Feuersee. Zuletzt war die Spardawelt das Sommerdomizil des 51-Jährigen, der als Elfriede Schäufele ein Star des Faschings ist. „Weil wir wegen Firmenevents dort nur dreieinhalb Wochen hätten buchen können und sich das wirtschaftlich nicht gerechnet hätte, haben wir das Angebot der Intendantin Susanne Heydenreich angenommen, das Jubiläum in einem klassischen Theater zu zelebrieren“, sagt Michael Panzer, zu dem Wommy nach der Arbeit fast immer wird.

Ist es die Premierenpanik oder die Heißwetterfront?

In 35 Jahren hat seine Lust am Spielen nicht nachgelassen. Zugenommen hat jedoch das Lampenfieber in Höhen, die Wommy kaum noch ertragen kann. „Mehr denn je“ ist das Kultfräulein nervös vorm Start einer neuen Spielzeit. „Gottseidank ist es momentan so heiß, dass man nicht unterscheiden kann, ob es die Premierenpanik ist oder die Heißwetterfront“, sagt Wommy.

Unnützes Stuttgartwissen: Die Premiere am 1. August ist auf den Tag genau exakt 24 Jahre nach dem Tag, an dem Wommy zum ersten Mal in Stuttgart ein Sommergastspiel absolvierte (1. August 1995 im Renitenz).

Wommy bietet zwei komplett unterschiedliche Shows im Theater der Altstadt: die Solo-Variante mit Video-Installationen sowie der „Flotte Dreier“ mit Schwester Bärbel und Tobias Becker. Immer dabei ist Elfriede Schäufele.

Videorückblicke aus den letzten 35 Jahren

Im Theater der Altstadt darf sich die Wommy-Team „technisch komplett austoben“. Es gibt eine große LED-Leinwand, an Effekten mangelt es nicht: Nebel, Hazer, Laser, Spiegelkugeln und Schatten. Unterstützend dazu gibt’s Videoeinspieler zu den Liedern sowie zu Beginn und nach der Pause noch Videorückblicke aus den letzten 35 Jahren. „Wir haben knapp 200 Stunden Videomaterial und etwa 40 000 Fotos gesichtet, um da was Nettes zusammenzustellen“, sagt Michael Panzer „und weil sie so gequengelt hat, bekommt die Schäufele einen eigenen Rückblick.“ Alle Playbacks wurden aufwendig und neu von einem Orchester eingespielt.

Eine Hymne an Kirchheim/Teck

Und das verrät Wommy außerdem: „Im Sommer gibt’s ein ,Lied im Schatten’ (oder für die, die im Schatten stehen?), ein flottes Opening im Stil von Cher, ein Lied in Gebärdensprache, ein Duett mit mir selber, eine laserunterstützte Uptempo-Nummer, eine Hymne an Kirchheim/Teck sowie ein besinnliches Lied, das an Aktualität nicht verloren hat. Elfriede Schäufele wird aus ihrem Leben erzählen und als Revuegirl auftrumpfen, dazu gibt es dann noch eine Erinnerung an mein ,erstes Mal sowie die orchestral völlig überarbeitete aktualisierte Variante des Abschminkliedes, das sich die meisten gewünscht haben.“

Wo es Karten für „Reizend!“ gibt

Ihr Gastspiel im Altstadt-Theater geht bis zum 15. September (mit verschiedenen Gästen). Karten an allen VVK-Stellen oder unter Telefon 0711/99 88 98 18.