Wieder einmal mussten die Stuttgarter in der Adventszeit ohne Schnee auskommen. Winterzauber hatte der Dezember nicht im Programm. Und auch im Januar wird Frau Holle vermutlich noch mal Pause machen.

Stuttgart - Es gab einmal eine Zeit, da schlichen Männer mit Kehrwochenauftrag in der Adventszeit sehnsüchtig durch die Außenbereiche der Baumärkte. Hier war Mann unter sich, unterhielt sich mit glänzenden Augen über Räumbreiten, Auswurfhöhen, sechs Vorwärtsgänge und die Tonnenleistung pro Stunde. Vorbei – die Sitzmäher des Winters, Schneefräsen genannt, braucht eigentlich keiner mehr. Zumindest nicht in Lagen zwischen 210 und etwa 500 Höhenmetern, also in Stuttgart. Die gesamte Schneehöhe im Dezember in der Stadt betrug null Zentimeter. Dazu gab es das zehnte grüne Weihnachten in Folge.

 

Der erste Wintermonat war also für Schneefreunde ein echter Rohrkrepierer. Und dazu noch ungewöhnlich mild. Mit einer Durchschnittstemperatur von 4,5 Grad lag der Dezember exakt drei Grad über dem langjährigen Mittel. 4,5 Grad sind übrigens der gleiche Wert wie 2018 – da reichte es aber wenigstens an einem Tag zu zwei Zentimetern Neuschnee. Lange mit dem Foto warten durfte man aber nicht. Ein paar Stunden später begann es schon wieder zu regnen.

Frostig aber nicht weiß

Der Dezember 2019 war aber immerhin ein wenig frostig. An 13 Tagen sank die Temperatur unter null Grad. Einen Frosttag, also 24 Stunden am Stück unter dem Gefrierpunkt, gab es aber nicht. Dafür mit 108 Stunden fast doppelt so viel Sonne (197,6 Prozent) als im Schnitt. Beim Niederschlag zeigte sich der Monat schlicht normal. Etwas über 41 Liter entsprechen 101,2 Prozent. Dass man den Monat nasser in Erinnerung hat, liegt am 25. Dezember. Ein windig ekliger Weihnachtstag mit mehr als acht Litern Regen, den man so eher im November verorten würde.

Der Winter fand im Lande bisher also allenfalls im Hochschwarzwald statt. Und so wie es jetzt aussieht, wird sich absehbar daran auch nichts ändern. Ein paar Schneeschauer sind vielleicht drin, tendenziell wird es jetzt aber erst einmal wieder milder, windiger und nasser. Man darf gespannt sein, wann die Schneefräsen in den Schlussverkauf gehen.