Wie viel darf man als Student eigentlich verdienen? Und was ist, wenn man Bafög bekommt? Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Geld.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Der Architekturstudentin Anna Schwarzkopf macht man ein Maki nicht für ein Nigiri vor. Sie arbeitet seit vier Monaten in einem Sushi-Laden in Stuttgart im Service. 450 Euro im Monat verdient sie sich dazu, ihre Eltern bezahlen nur noch die Miete. „Meine Freunde jobben fast alle“, erzählt sie, viele davon als Werkstudenten, weil sich das mehr lohne. Aber die 25-Jährige, die gerade ihre Bachelorarbeit abgegeben hat, zieht ihren Job vor. Sich bei der Arbeit mit etwas völlig anderem zu beschäftigen tut ihr gut. „Ich kann abschalten, es ist eine leichte Arbeit, und ich habe viele Leute kennengelernt.“

 

Rebecca Beiter, die an der Hochschule für Medien Crossmedia-Redaktion studiert, ist es dagegen wichtig, dass der Studentenjob ihr auch etwas für die Karriere bringt. Gerade ist die 20-Jährige im Praxissemester, aber davor hat sie zum einen als Werkstudentin in der Onlineredaktion des SWR gearbeitet und zum anderen als Hiwi einen Leitfaden zum Recherchieren für Studienanfänger erstellt. „Es macht sich gut im Lebenslauf, und ich habe wahnsinnig viel gelernt“, sagt Rebecca Beiter. Dass sie durch ihren eigenen Verdienst ihren Eltern weniger auf der Tasche liegt, sei natürlich auch von Vorteil.

63 Prozent der Studenten jobben

Wie Anna Schwarzkopf und Rebecca Beiter jobbt die Mehrheit der Studierenden, um das eigene Budget aufzubessern. Die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks hat ergeben, dass 63 Prozent für ihren Lebensunterhalt jobben. Je weiter man im Studium ist, desto mehr wird auch gearbeitet. Der typische Student hat laut der Studentenwerk-Studie im Schnitt 864 Euro im Monat zur Verfügung. Der Elternanteil macht 476 Euro aus – am Anfang des Studiums sind es 508, am Ende 370 Euro. Erstsemester erhalten also mehr Geld von den Eltern als höhere Semester. „Man muss gucken, was für ein Job am besten für einen passt“, sagt die Abiturientenberaterin Susanne Heiser vom Hochschulteam der Agentur für Arbeit Stuttgart. Wer über seine Eltern oder am Heimatort Kontakte habe, nutze vielleicht diese. Ein Hiwi-Job sei natürlich eine feine Sache, weil man doppelt profitiere. „Aber da muss man erst mal rankommen“, sagt die Beraterin.