Der Studienbereich Wirtschaftswissenschaften ist in Baden-Württemberg der mit den meisten Studierenden. Dies hängt nicht zuletzt mit den unzähligen Variationen an Studiengängen zusammen: BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften und International Management sind dabei die Größten. „Generell empfehle ich Studienanfängern, die sich über ihren Berufswunsch noch unklar sind, im Bachelor zunächst einen allgemeinen Studiengang zu ergreifen und sich erst im Master zu spezialisieren“, sagt Alexandra Rohlmann, Geschäftsführerin vom Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb). Auch durch das Setzen von Schwerpunkten im Studium oder durch Praktika könne man sich in der Masse ein Profil schaffen.

 

Die Uni Mannheim habe landesweit den besten Ruf. „Aber auch die Business Schools bringen Topleute hervor, an denen die Unternehmen stark interessiert sind“, so Rohlmann. Dort müsse man allerdings hohe Studiengebühren entrichten. Grundsätzlich hätten studierte Volks- und Betriebswirte hervorragende Berufschancen: „Absolventen können in Unternehmensberatungen, Großkonzernen und mittelständischen Unternehmen unterkommen.“

Zahlen und Fakten zur Wirtschaftswissenschaft

- typische Studiengänge: BWL, VWL, Inter-nationales Management, Verkehrswirtschaft

- Studierende in Baden-Württemberg: 57 198- Anteil der Frauen: 51,9 Prozent- Anteil der Ausländer: 10,4 Prozent Studienangebote in Baden-Württemberg:

Hochschule Heilbronn: 4816 StudierendeUniversität Hohenheim: 4617 StudierendeUniversität Mannheim: 4313 StudierendeDHBW Mannheim: 3474 StudierendeHFWU Nürtingen-Geislingen: 3406 Stud.DHBW Stuttgart: 3156 StudierendeHochschule Pforzheim: 2844 StudierendeDHBW Mosbach: 2457 StudierendeDHBW Ravensburg: 2359 StudierendeUniversität Freiburg: 2047 StudierendeHochschule Reutlingen: 1913 StudierendeUniversität Konstanz: 1615 StudierendeUniversität Tübingen: 1544 Studierendezudem: DHBW Villingen-Schw., DHBW Karlsruhe, DHBW Lörrach, Uni Heidelberg, DHBW Heidenheim, Uni Stuttgart, Uni Ulm, HS Aalen, HS Karlsruhe, HS Offenburg und viele weitere

Zahlen und Fakten zur Wirtschaftswissenschaft

- typische Studiengänge: BWL, VWL, Inter-nationales Management, Verkehrswirtschaft

- Studierende in Baden-Württemberg: 57 198- Anteil der Frauen: 51,9 Prozent- Anteil der Ausländer: 10,4 Prozent Studienangebote in Baden-Württemberg:

Hochschule Heilbronn: 4816 StudierendeUniversität Hohenheim: 4617 StudierendeUniversität Mannheim: 4313 StudierendeDHBW Mannheim: 3474 StudierendeHFWU Nürtingen-Geislingen: 3406 Stud.DHBW Stuttgart: 3156 StudierendeHochschule Pforzheim: 2844 StudierendeDHBW Mosbach: 2457 StudierendeDHBW Ravensburg: 2359 StudierendeUniversität Freiburg: 2047 StudierendeHochschule Reutlingen: 1913 StudierendeUniversität Konstanz: 1615 StudierendeUniversität Tübingen: 1544 Studierendezudem: DHBW Villingen-Schw., DHBW Karlsruhe, DHBW Lörrach, Uni Heidelberg, DHBW Heidenheim, Uni Stuttgart, Uni Ulm, HS Aalen, HS Karlsruhe, HS Offenburg und viele weitere

Studienbereich Maschinenbau

Im Unterschied zur analytischeren Naturwissenschaft geht es in der Ingenieurwissenschaft darum, Probleme praktisch zu lösen. Sich mit Physik und Mathematik auszukennen, schadet nicht, aber die Hochschulen bieten auch Unterstützung an. Ein Mechatroniker macht sich vielleicht daran, Fabrikroboter zu programmieren, ein Umwelttechniker könnte versuchen, im Recycling Wertstoffe wiederzugewinnen. „Es geht bei Technik auch darum, die Welt ein bisschen besser zu machen“, sagt Paul Martin Schäfer, Geschäftsführer des VDI Württembergischer Ingenieurverein. Der Anteil der Frauen in den Studiengängen steigt – aber nur langsam. In diesem Studienbereich gibt es sehr viele Studienangebote. Manche davon scheinen Schäfer zu spezialisiert. Er empfiehlt, lieber einen breit angelegten Studiengang zu wählen. Wer nur einen Bachelor anstrebt, sei bei einer Fachhochschule oder der Dualen Hochschule gut aufgehoben. Besonders für Praxisorientierte gelingt der Berufseinstieg danach leichter. Die Ausbildung an den Universitäten ziele mehr auf Forschung und Entwicklung. Die Berufsaussichten schätzt Schäfer insgesamt als sehr gut ein. Es seien nur wenige Ingenieure arbeitslos.

Zahlen und Fakten zu Maschinenbau

Studienbereich Maschinenbau

- typische Studiengänge: Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Verfahrenstechnik, Mechatronik

- Studierende in Baden-Württemberg: 41 320- Anteil der Frauen: 18,7 Prozent- Anteil der Ausländer: 13,2 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg

Universität Stuttgart: 7161 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 6294 Stud.Hochschule Furtwangen: 2555 StudierendeHochschule Aalen: 2533 StudierendeHochschule Karlsruhe: 2112 StudierendeHochschule Mannheim: 1762 StudierendeHochschule Heilbronn: 1643 StudierendeDHBW Stuttgart: 1632 StudierendeHochschule Offenburg: 1553 StudierendeHochschule Esslingen: 1542 StudierendeHochschule Ulm: 1519 StudierendeHochschule Reutlingen: 1138 StudierendeHochschule der Medien Stuttgart: 1129 Stud.

zudem: HS Albstadt-Sigmaringen, DHBW Mannheim, HS Pforzheim, DHBW Mosbach, HTWG Konstanz, DHBW Karlsruhe u. weitere

Studienbereich Informatik

Durch die Digitalisierung fast aller Lebensbereiche gibt es kaum eine Firma mehr, die ohne Informatiker auskommt. Die Berufschancen sind in diesem Bereich daher außergewöhnlich gut. Die Uni Stuttgart bietet gleich drei Bachelor-Studiengänge im Gebiet der Informatik an, um unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Der Stuttgarter Informatik-Professor Stefan Wagner sagt dazu: „Der klassische Informatik-Studiengang deckt die Grundlagen und Anwendungen ab, von der Mathematik bis zur Elektrotechnik. In der Softwaretechnik richten wir das Studium praktisch und teamorientiert aus, um spezieller auf die Arbeit in der Software-Entwicklung vorzubereiten.“ Die Medieninformatik verknüpfe hingegen die Informatik-Ausbildung mit digitalen Medien und lege die Schwerpunkte auf die Mensch-Computer-Interaktion, die Computergrafik und die Sprachverarbeitung. Bei allen drei Studiengängen ist ein fundiertes theoretisches und mathematisches Grundlagenwissen notwendig, das zu großen Teilen in den Studiengängen gleich ist. Daher sollten Abiturienten, die sich für einen dieser Studiengänge entscheiden, Interesse an Mathematik und abstraktem Denken mitbringen.

Zahlen und Fakten zur Informatik

– typische Studiengänge: Informatik, Technische Informatik, Medizinische Informatik

– Studierende in Baden-Württemberg: 27 391– Anteil der Frauen: 20,2 Prozent– Anteil der Ausländer: 13,4 Prozent Studienangebote in Baden-Württemberg Karlsruher Institut für Technologie: 3225 Stud.Hochschule Furtwangen: 2058 StudierendeUniversität Stuttgart 1754 StudierendeDHBW Stuttgart: 1500 StudierendeDHBW Mannheim: 1435 StudierendeHochschule Karlsruhe: 1229 StudierendeHochschule Offenburg: 1195 Studierendezudem: Uni Ulm, Uni Tübingen, HS der Medien, HS Heilbronn, HS Reutlingen, DHBW Karlsruhe, HTWG Konstanz, HS Esslingen, HS Mannheim, HS Ravensburg, Uni Mannheim, Uni Freiburg, HS für Technik, HS Ulm, Uni Heidelberg, HS Aalen, Uni Konstanz, DHBW in Mosbach, Ravensburg, Heidenheim, Lörrach und Villingen, HS Albstadt

Studienbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Auf dem Arbeitsmarkt haben Wirtschaftsingenieure hervorragende Chancen: „Die klassischen Berufsfelder sind Logistik, Produktion, Vertrieb oder Controlling“, sagt Uwe Dittmann, Vorsitzender des Fakultäten- und Fachbereichstags Wirtschaftsingenieurwesen. Wirtschaftsingenieure seien aber Generalisten und würden sich daher überall sehr gut zurechtfinden. „Es hat sich in den letzten 30 Jahren nie etwas daran geändert, dass Wirtschaftsingenieure sehr stark gesucht werden“, sagt Dittmann. Zudem seien sie prädestiniert dafür, in leitenden Positionen zu arbeiten: „Sie haben ein breites Wissen in Technik und Wirtschaft und sind dementsprechend begehrt als Führungskräfte.“ Daher wären auch die  Gehälter meist überdurchschnittlich: „Laut Angaben im ,Zeit-Studienführer‘ sind Wirtschaftsingenieure zehn Jahre nach ihrem Abschluss auf Platz 1 der Verdiener“, so Dittmann. Bei all diesen Vorzügen sollte man aber nicht vergessen, dass das Studium dementsprechend anspruchsvoll sei: „Man hat sicherlich mehr Vorlesungen als beispielsweise BWL-Studierende“, sagt Dittmann. „Dafür braucht man schon eine entsprechende Motivation und Durchhaltevermögen.“

Zahlen und Fakten zu Wirtschaftsingenieurwesen

– Studiengänge: Wirtschaftsingenieurwesen mit natur- oder wirtschaftswiss. Schwerpunkt

– Studierende in Baden-Württemberg: 16 340 – Anteil der Frauen: 28,5 Prozent – Anteil der Ausländer: 8,5 Prozent Studienangebote in Baden-Württemberg Karlsruher Institut für Technologie: 3432 Stud.Hochschule der Medien Stuttgart: 1054 Stud.Hochschule Reutlingen: 950 StudierendeHochschule Karlsruhe: 944 StudierendeHochschule Esslingen: 901 StudierendeDHBW Stuttgart: 884 StudierendeHochschule Pforzheim: 837 StudierendeHTWG Konstanz: 769 StudierendeHochschule Ulm: 766 StudierendeHochschule Albstadt-Sigmaringen: 736 Stud.Hochschule Offenburg: 559 Studierendezudem: HS Mannheim, HS Aalen, HS Heilbronn, DHBW Mosbach, HS Ravensburg-W., HS Furtwangen, DHBW Mannheim, DHBW Ravensburg, DHBW Karlsruhe, DHBW Heidenheim, HS für Technik, DHBW Lörrach

Studienbereich Humanmedizin

„Wer Medizin studieren möchte, sollte Interesse daran haben, die naturwissenschaftlichen Lebenswissenschaften in die Anwendung zu bringen“, fasst Stephan Zipfel, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Tübingen, den Studiengang der Humanmedizin zusammen. Man sollte als angehender Medizinstudent daher die naturwissenschaftlichen Fächer, die man aus der Schule kennt, nicht ablehnen. Zudem sollte man über soziale Kompetenzen verfügen. Man sollte mit Menschen reden können und über Empathie verfügen, meint Zipfel. Wichtig sei allerdings auch eine gewisse Stressresistenz. Schließlich komme man in diesem Beruf immer wieder an die Grenze der Belastung, sowohl physisch als auch psychisch. Das sei bereits auch im Studium zu spüren. Die Hürde beim reinen Humanmedizinstudium ist es jedoch, überhaupt einen Studienplatz zu bekommen, mit einem Numerus clausus von 1,0 oder nur knapp darüber. Wer aufgrund seiner guten Noten einen Platz ergattern konnte, kann sich auf ein sehr breit gefächertes Studium freuen. Und wer schließlich sein Studium erfolgreich abgeschlossen hat, bekommt mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit auch einen Job.

Zahlen und Fakten zur Humanmedizin

– typische Studiengänge: Humanmedizin(ohne Zahnmedizin)

– Studierende in Baden-Württemberg: 13 028– Anteil der Frauen: 57,3 Prozent– Anteil der Ausländer: 14,3 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 4647 StudierendeUniversität Freiburg: 2815 StudierendeUniversität Ulm: 2786 StudierendeUniversität Tübingen: 2780 Studierende

Die Zahlen beziehen sich auf das Wintersemester 2013/14.

Studienbereich Germanistik

Warum sind „ganze vier Tore“ für manche Deutschen viel und für andere wenig? Wer das genau wissen will, könnte in der germanistischen Linguistik richtig sein. Zur Germanistik gehören auch Literaturwissenschaft, Sprach- und Literaturgeschichte. Man kann sich auf Skandinavistik verlegen, auf Psycholinguistik oder die Erforschung des Spracherwerbs. Jedes Jahr bewerben sich Tausende Abiturientinnen auf einen Studienplatz. Dabei sehen viele die deutsche Philologie als brotlose Kunst.

Den Beruf des Germanisten gibt es nicht. Aber ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Manche erfordern Zusatzqualifiktionen wie Praktika oder Volontariate. Man findet Germanisten in Redaktionen, in Verlagen oder auch im Redaktionsstab beim Bundestag. Dort prüfen sie Gesetzentwürfe auf sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit und leisten Sprachberatung. Natürlich arbeiten viele als Lehrer. Wer Germanistik studieren will, muss oft zwei moderne Fremdsprachen und Latein beherrschen. Renate Freudenberg-Findeisen von der Gesellschaft für Deutsche Sprache ist begeistert von ihrem Fach. „Germanisten können die Welt ein bisschen schöner machen“, sagt sie.

Zahlen und Fakten zur Germanistik

– typische Studiengänge: Germanistik, Niederdeutsch, Dänisch, Niederländisch, Nordistik

– Studierende in Baden-Württemberg: 12 751– Anteil der Frauen: 79,5 Prozent– Anteil der Ausländer: 12,9 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 1733 StudierendeUniversität Tübingen: 1565 StudierendePH Heidelberg: 1511 StudierendePH Ludwigsburg: 1388 StudierendeUniversität Freiburg: 1287 StudierendePH Freiburg: 1010 StudierendePH Karlsruhe: 960 StudierendePH Schwäbisch Gmünd: 768 StudierendePH Weingarten: 705 StudierendeUniversität Stuttgart: 524 StudierendeUniversität Mannheim: 511 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 501 Stud.Universität Konstanz: 288 Studierende

Studienbereich Elektrotechnik

In Baden-Württemberg kann man schon deswegen auf die Idee kommen, Elektroingenieur werden zu wollen, weil die Wirtschaft im Land „einer der wichtigsten Abnehmer“ der Absolventen ist, sagt Michael Schanz und nennt Elektroindustrie, Maschinenbau und Automobiltechnik. Aus Sicht des Arbeitsmarktexperten des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) gehören Elektroingenieure zu den begehrtesten Arbeitskräften. „Man studiert Elektrotechnik, wenn man neugierig auf coole Technik ist und einen sicheren und gut bezahlten sowie auf viele Jahre interessanten Job mit einer enormen Vielfalt haben möchte.“ Wer neugierig ist, wie Technik funktioniert und warum technische Lösungen so sind, wie sie sind, der ist in dem Fach richtig. Man sollte sich organisieren können und Fleiß und Durchhaltevermögen mitbringen. „Die Freunde des schnellen Praxiseinstiegs sollten sich für eine Fachhochschule oder eine Duale Hochschule entscheiden.“ An der Universität ist es theoretischer. Gute Mathematikkenntnisse seien hilfreich, sagt Schanz, aber kein Muss. Motivation und die Angebote der Hochschulen zum Studienbeginn machten vieles wett.

Zahlen und Fakten zur Elektrotechnik

– typische Studiengänge: Elektrotechnik, Mikroelektronik, Nachrichtentechnik, Optoelektronik

– Studierende in Baden-Württemberg: 12 342– Anteil der Frauen: 11,3 Prozent– Anteil der Ausländer: 22,1 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Karlsruher Institut für Technologie: 2036 Stud.Universität Stuttgart: 1604 StudierendeHochschule Mannheim: 926 StudierendeUniversität Freiburg: 896 StudierendeHochschule Karlsruhe: 864 StudierendeHochschule Esslingen: 750 StudierendeHochschule Aalen: 485 StudierendeHTWG Konstanz: 484 StudierendeUniversität Ulm: 482 StudierendeHochschule Ulm: 471 StudierendeDHBW Ravensburg: 411 StudierendeHochschule Ravensburg-Weingarten: 408 St.zudem: HS Heilbronn, DHBW Mannheim, DHBW Stuttgart, HS Offenburg, HS Albstadt-Sigmaringen, HS Pforzheim, DHBW Mosbach, DHBW Karlsruhe, DHBW Lörrach

Studienbereich Rechtswissenschaft

Von 16 Bundesministern sind sieben Juristen. Wer Jura studiert, hat aber nicht automatisch ausgesorgt. Das Justizprüfungsamt warnt vor derartigen Trugschlüssen. Doch ein Jurastudium könne der Schlüssel zu vielfältigen Berufsfeldern sein. Unternehmen, Verwaltungen, gemeinnützige Organisationen beschäftigten Rechtskundige. Die besten Absolventen gehen häufig in die Justiz – als Richter oder Staatsanwälte. Mit guten Noten werden Jurastudenten jedoch nicht verwöhnt. Nur etwa jeder fünfte erreicht die Note „vollbefriedigend“ oder besser, was als Schlüssel zu den besseren Stellen gilt. Der Prüfungsstoff ist gewaltig. Eineinhalb Jahre intensive Prüfungsvorbereitung sind keine Seltenheit. Ein Drittel fällt durch. Fertig ist die Ausbildung nach einem zweijährigen Referendariat und dem zweiten Staatsexamen. Auch eine eigene Anwaltskanzlei garantiert keinen Reichtum. Die Konkurrenz ist groß, die Anwaltszahlen steigen seit Jahren. Juristen sind meist Generalisten, befassen sich mit Zivil-, Straf- und öffentlichem Recht. Wer sich Fachanwalt nennen will, muss einen Lehrgang absolvieren. In Mannheim gibt es einen singulären Bachelorstudiengang „Unternehmensjurist“.

Zahlen und Fakten zur Rechtswissenschaft

– typische Studiengänge: Rechtswissenschaft, Wirtschaftsrecht

– Studierende in Baden-Württemberg: 11 132– Anteil der Frauen: 53,8 Prozent– Anteil der Ausländer: 10,2 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 2639 StudierendeUniversität Tübingen: 2570 StudierendeUniversität Freiburg: 1963 StudierendeUniversität Konstanz: 1635 StudierendeUniversität Mannheim: 1233 StudierendeHFWU Nürtingen-Geislingen: 377 StudierendeHochschule Pforzheim: 253 StudierendeHTWG Konstanz: 229 Studierende

Studienbereich Mathematik

Das Fach Mathematik in Reinform kann man praktisch nur an Universitäten studieren, die Hochschule für Technik in Stuttgart ist eine Ausnahme. An der Uni sieht die Mathematik anders aus, als man es von der Schule gewohnt ist. Aber im Kern geht es um dieselben Fähigkeiten: Man sollte Spaß am Knobeln mitbringen, ebenso Freude am logischen Denken, am Abstrahieren und am Erkennen von Strukturen und Mustern. Durchhaltevermögen schade ebenso wenig, sagt der Mathematiker Timo Weidl von der Uni Stuttgart. Denn bei manchen Themen brauche man einen langen Atem, bis man alles verstanden hat. Diese Hartnäckigkeit gehört zu den Fähigkeiten, die später im Berufsleben gefragt sind. Auch dass man vor komplexen Aufgaben nicht zurückschreckt, sondern sie strukturiert angeht, macht es möglich, dass Mathematiker in vielen Bereichen eingesetzt werden. Durch ein Nebenfach und Praktika könne man sich solche Anwendungsbereiche erschließen, sagt Timo Weidl. Welcher Schwerpunkt einem liegt, kann man im ersten Semester vielleicht noch nicht absehen. Aber der Wechsel an eine andere Uni, die eine spezielle Fachrichtung vertritt, sollte kein Problem sein.

Zahlen und Fakten zu Mathematik

typische Studiengänge: Mathematik, Technomathematik, Wirtschaftsmathematik

– Studierende in Baden-Württemberg: 9530– Anteil der Frauen: 50,4 Prozent– Anteil der Ausländer: 8,9 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Ulm: 1185 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 1017 Stud.Universität Heidelberg: 923 StudierendeUniversität Freiburg: 754 StudierendeUniversität Stuttgart: 653 StudierendePH Ludwigsburg: 644 StudierendePH Karlsruhe: 583 StudierendePH Freiburg: 579 StudierendeUniversität Tübingen: 578 StudierendeUniversität Mannheim: 547 StudierendePH Weingarten: 494 StudierendePH Heidelberg: 473 StudierendeUniversität Konstanz: 420 StudierendeHochschule für Technik Stuttgart: 358 Stud.PH Schwäbisch Gmünd: 278 Studierende

Die Lehre von Pflanzen, Tieren und der Umwelt ist ein Fach mit sehr vielen Facetten: „Biologie ist immer noch die Wissenschaft vom Leben – und umfasst damit praktisch alles: von der belebten Natur einschließlich des Menschen über die Evolution bis zu den Ökosystemen und Lebensfunktionen mit all ihren Fehlentwicklungen“, beschreibt Martin Blum, der Leiter des Instituts für Zoologie der Uni Hohenheim, das Arbeitsfeld der Biologen.

Studienbereich Biologie

Inzwischen entscheiden sich vor allem Frauen für das Biologiestudium – männliche Studierende sind zum Beispiel in Hohenheim in der absoluten Minderzahl. Ob sie später gute Aussichten haben, auch als Biologe zu arbeiten, interessiert viele Studienanfänger dabei nur begrenzt – sie studieren Biologie meist aus echtem Interesse. Prinzipiell sind die Berufsaussichten auch nicht schlecht: „Biologie ist die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts – sie wird von der Gentechnik bis zur Bewertung ökologischer und klimatischer Entwicklungen dringend benötigt“, betont Blum. Das ändert allerdings nichts daran, dass es im Einzelfall nach dem Studium manchmal nicht einfach ist, einen dauerhaften und gut bezahlten Job als Biologe zu finden.

Zahlen und Fakten zu Biologie

typische Studiengänge: Biologie, Biomedizin, Anthropologie, Biotechnologie – Studierende in Baden-Württemberg: 8988– Anteil der Frauen: 64,7 Prozent– Anteil der Ausländer: 11,1 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 1486 StudierendeUniversität Tübingen: 1211 StudierendeUniversität Freiburg: 1171 StudierendeUniversität Konstanz: 747 StudierendeUniversität Ulm: 673 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 603 Stud.Universität Hohenheim: 594 StudierendeUniversität Stuttgart: 408 StudierendeHochschule Mannheim: 347 StudierendeHochschule Biberach: 346 StudierendePH Heidelberg: 303 StudierendePH Ludwigsburg: 297 StudierendePH Karlsruhe: 211 Studierendezudem: PH Freiburg, PH Weingarten, PH Schwäbisch Gmünd und HS Esslingen

Studienbereich Sozialwesen

Das Feld des Sozialwesens, der sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik ist ganz nah am Menschen und sollte nicht unterschätzt werden. „Soziale Arbeit steht für Menschen ein, die oft am Rande der Gesellschaft leben. Das braucht Persönlichkeiten“, sagt Patrick Burtchen, der Vorsitzende des Berufsverbands für soziale Arbeit in Baden-Württemberg. Der Beruf ist so vielseitig wie das Leben. Man arbeitet mit Jugendlichen, Senioren, Behinderten, hat mit Drogenhilfe oder Obdachlosenhilfe zu tun – sei es praktisch oder in Verwaltungsjobs.

Oft ergibt sich die Spezialisierung erst mit der praktischen Berufstätigkeit. Im Studium wird eine möglichst breite Grundlage geschaffen. Wem ein Managergehalt vorschwebt, der sollte die Finger vom Sozialwesen lassen, „reich wird man in dem Job nicht“, warnt Burtchen. Dafür könne man sehr selbstständig arbeiten, und man nehme viel auf der persönlichen Ebene mit. Flexibilität ist ebenso unabdingbar wie die Freude am Umgang mit Menschen und konsequentes Auftreten, etwa in der Arbeit mit Jugendlichen. Die Berufsaussichten stuft Burtchen als ordentlich ein. Männer sind in der Unterzahl, ein Grund dafür mögen die vielen Teilzeitstellen sein.

Zahlen und Fakten zu Sozialwesen

typische Studiengänge: Sozialwesen, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik

– Studierende in Baden-Württemberg: 8003– Anteil der Frauen: 78,8 Prozent– Anteil der Ausländer: 3,3 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg DHBW Stuttgart: 1084 StudierendeHochschule Esslingen: 819 StudierendeHochschule Ravensburg-Weingarten: 818 St.DHBW Villingen-Schwenningen: 694 Stud.Hochschule Mannheim: 538 StudierendeDHBW Heidenheim: 491 StudierendeUniversität Heidelberg: 174 Studierende

Studienbereich Chemie

Ein Chemiker muss immer mal wieder Neues ausprobieren. Handwerkliches Geschick und Spaß am Tüfteln im Labor sind gefragt. Man darf nicht gleich aufgeben. „Man braucht eine gewisse Stressresistenz“, sagt Karin J. Schmitz, Leiterin des Karriereservice bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Sie hat ein anschauliches Bild vom potenziellen Chemiestudierenden: „Er oder sie ist neugierig auf naturwissenschaftliche Phänomene: Warum wird ein Ei hart, wenn es gekocht wird, und nicht wieder weich, wenn es kalt wird?“ Man müsse viel lernen und sich auch mit Mathematik und Physik befassen. „Aber in der Chemie erlebt man, dass man mit Mathematik ganz praktische Probleme lösen kann.“ Je nach Interesse spezialisiert man sich auf physikalische Chemie, Biochemie oder pharmazeutische Chemie. Das Studium an der Uni, sagt Schmitz, endet frühestens mit dem Master und für neunzig Prozent mit der Promotion. Viele gehen in die Wissenschaft. Wer es gern kürzer hätte und in die Praxis möchte, ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben. Man erhalte dort viele Kontakte zur Industrie, sagt Schmitz. Und man komme eher auch als Bachelor oder Master in den Beruf.

Zahlen und Fakten zu Chemie

typische Studiengänge: Chemie, Biochemie, Lebensmittelchemie

- Studierende in Baden-Württemberg: 7731- Anteil der Frauen: 43,9 Prozent- Anteil der Ausländer: 11,1 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Tübingen: 1080 StudierendeUniversität Ulm: 1042 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 1031 Stud.Universität Freiburg: 945 StudierendeUniversität Stuttgart: 885 StudierendeUniversität Heidelberg: 776 StudierendeUniversität Konstanz: 641 StudierendeHochschule Reutlingen: 458 StudierendeHochschule Aalen: 220 StudierendeHochschule Mannheim: 180 Studierende

Studienbereich Anglistik

Wer sich für ein Anglistik- oder Amerikanistikstudium einschreibt, sollte sich genau informieren, welche Uni zu ihm passt, sagt Carmen Birkle, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Amerikanisten. „Manche Universitäten vermischen die beiden Studiengänge sehr stark, an anderen werden sie getrennt unterrichtet“, sagt Birkle. Außerdem solle man sich überlegen, ob man an einer großen Uni oder an einer kleineren studieren wolle. „Wer an eine große Uni will, dem kann ich die HU in Berlin und die Unis in München und Frankfurt empfehlen“, sagt sie. An diesen gebe es ein sehr breites Angebot, dafür aber teilweise auch weniger Betreuung als beispielsweise an der FU in Berlin, Mainz, Regensburg, Marburg, Erlangen oder auch Tübingen. Für studierte Anglisten und Amerikanisten gibt es kein festgelegtes Berufsfeld: „Der Großteil arbeitet später einmal im Verlagswesen“, weiß Birkle. Aber auch der Kulturbereich, Journalismus oder Sprachschulen seien beliebte Berufe. „Speziell Amerikanisten können auch sehr gut in Wirtschaftsunternehmen tätig werden, die viel mit den USA arbeiten“, sagt sie. Wer an der Universität bleiben wolle, für den empfehle sich eine anschließende Promotion.

Zahlen und Fakten zu Anglistik

typische Studiengänge: Anglistik und Amerikanistik

– Studierende in Baden-Württemberg: 7347– Anteil der Frauen: 75,5 Prozent– Anteil der Ausländer: 10,8 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg

Universität Heidelberg: 1623 StudierendeUniversität Tübingen: 1600 StudierendeUniversität Freiburg: 956 StudierendeUniversität Stuttgart: 615 StudierendeUniversität Konstanz: 448 StudierendeUniversität Mannheim: 419 StudierendePH Freiburg: 406 StudierendePH Karlsruhe: 397 StudierendePH Ludwigsburg: 300 StudierendePH Heidelberg: 216 StudierendePH Weingarten: 214 StudierendePH Schwäbisch Gmünd: 127 Studierende

Studienbereich Bauingenieurwesen

Brückenbau, Statik, Wasserwirtschaft – kaum ein Studiengang bietet so viele Auswahlmöglichkeiten wie Bauingenieurwesen. Bereits im Bachelor müssen sich die Studierenden zwischen zahlreichen Vertiefungsfächern entscheiden. Allerdings tun sich Berufsanfänger, die nur einen Bachelor-Abschluss mitbringen, schwer: „Erfahrungsgemäß brauchen diese noch ein bis zwei Jahre im Unternehmen, bis sie auf Kunden losgelassen werden können“, sagt Dieter Baral vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg. Er empfiehlt, auf jeden Fall einen Master dranzuhängen. Die Einstellungschancen für fertige Bauingenieure seien hervorragend. „Meine Kollegen suchen alle händeringend nach Bewerbern.“ Trotz der hohen Nachfrage werden Bauingenieure noch immer schlechter bezahlt als beispielsweise Maschinenbauer. „Das Einstiegsgehalt bei Bauingenieuren liegt zwischen 2500 Euro und 3500 Euro.“ Der Beruf als Bauingenieur ist laut Baral aber deutlich spannender: „Wenn man als Maschinenbauer in der Autoproduktion arbeitet, stellt man Massenprodukte her“, so Baral. „Dagegen ist jedes Bauprojekt ein Unikat für sich.“

Zahlen und Fakten zu Bauingenieurwesen

typische Studiengänge: Bauingenieurwesen, Holzbau, Stahlbau, Wasserwirtschaft

- Studierende in Baden-Württemberg: 7332- Anteil der Frauen: 29,1 Prozent- Anteil der Ausländer: 18,3 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Stuttgart: 2106 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 1422 Stud.Hochschule Karlsruhe: 1038 StudierendeHochschule Biberach: 979 StudierendeHochschule für Technik Stuttgart: 920 Stud.HTWG Konstanz: 366 StudierendeDHBW Mosbach: 290 StudierendeHS für Forstwirtschaft Rottenburg: 170 Stud.

Studienbereich Erziehungswissenschaft

Neben der klassischen Lehrerausbildung für die Grundschule, die Sekundarstufen, die beruflichen und die Sonderschulen gehören zu den Erziehungswissenschaften auch Früh-, Gesundheits-, Sozialpädagogik oder Erwachsenenbildung. Möglich ist die Kombination eines Technikfachs im Bachelor mit einem Master in Pädagogik, etwa um an beruflichen Schulen zu unterrichten. Es sei auch eine Typfrage, an welcher Art Hochschule man studieren wolle, so Carmen Gutierrez, Berufsberaterin der Arbeitsagentur Stuttgart. Die größte Breite biete ein Uni-Studium. Es eigne sich auch für Leute, die sich nicht festlegen möchten. Erziehungswissenschaftler von der Uni hätten auch in der freien Wirtschaft Perspektiven – in der Personalentwicklung oder Weiterbildung. Mehr Praxis vermittelten die Pädagogischen Hochschulen, nicht nur beim Lehramt. Mit Gesundheits- oder Kindheitspädagogik könne man auch Berater werden, in Kitas oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement arbeiten. Wer Sozialarbeiter werden will, sei an die Hochschule für angewandte Wissenschaften verwiesen. Und die Berufschancen? Die erlebten einen raschen Wandel. Mangelfächer an Gymnasien seien die Mintfächer.

Zahlen und Fakten zur Erziehungswissenschaft

Typische Studiengänge: Pädagogik, Berufs-pädagogik, Frühpädagogik, Sachunterricht

- Studierende in Baden-Württemberg: 7255- Anteil der Frauen: 83,3 Prozent- Anteil der Ausländer: 9,5 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg PH Ludwigsburg: 1244 StudierendeUniversität Tübingen: 1114 StudierendePH Freiburg: 793 StudierendePH Schwäbisch Gmünd: 627 StudierendePH Weingarten: 590 StudierendeUniversität Heidelberg: 506 StudierendePH Heidelberg: 390 StudierendePH Karlsruhe: 381 StudierendeUniversität Stuttgart: 345 StudierendeUniversität Freiburg: 266 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 220 Stud.

Studienbereich Physik

Einem verbreiteten Klischee widerspricht Johanna Stachel heftig: Wer Physik studieren wolle, müsse nicht unbedingt schon in der Schule ein Ass in mathematischem Denken gewesen sein. Die Vizepräsidentin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) weiß aus Studien: „Wer in einem der naturwissenschaftlichen Schulfächer oder in Mathematik gut war, hat hohe Chancen, im Physikstudium gut abzuschneiden.“ Entscheidend sei, „dass einem gefallen hat, was man gemacht hat“. Wer sich eher in der Forschung sehe, sei an der Uni richtig und mache dort seinen Master und oft auch den Doktor. Wer eher in die Anwendung wolle, gehe an die Fachhochschule. Die DPG hat in einer Umfrage ermittelt, dass die Industrie kaum Bachelor aus der Uni einstellt. Da seien Bachelor aus der FH besser dran. „Die haben gelernt, was die Industrie braucht.“

Drei Viertel aller Physiker arbeiten in der Wirtschaft – und dort in „extrem unterschiedlichen Sparten“, von der Forschung über das Patentwesen bis zu Industrieberatung oder Finanzsektor. Sorgen bereitet Johanna Stachel, dass zu wenige begabte Physiker Lehrer werden wollen. Die seien wichtig für ein Land, das auf seine technische Kompetenz setze.

Zahlen und Fakten zu Physik

typische Studiengänge: Physik, Astronomie

- Studierende in Baden-Württemberg: 6453- Anteil der Frauen: 19,5 Prozent- Anteil der Ausländer: 10,6 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 2051 StudierendeKarlsruher Institut für Technologie: 1263 Stud.Universität Stuttgart: 742 StudierendeUniversität Tübingen: 575 StudierendeUniversität Ulm: 569 StudierendeUniversität Konstanz: 524 StudierendeUniversität Freiburg: 516 Studierende

Studienbereich Verwaltungswissenschaft

Der öffentliche Dienst gilt als sichere Bank. Wer sich für das Studium an einer Verwaltungshochschule (Kehl, Ludwigsburg) interessiert, muss Fachhochschulreife oder Abitur haben und eine Prüfung überstehen. Dafür bekommt er den Einstieg versüßt: Als Beamtenanwärter verdienen Studierende 1000 Euro netto im Monat. „Public Management“ heißt das Studium, es ist die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst. Jura und Wirtschaft ist in dem praxisnahen Studium stark enthalten, analytisches Denken wird verlangt und Bewerber sollten „kommunikativ“ sein, wenn sie später mal als Führungskraft im Rathaus arbeiten wollen, sagt Arnold Heitz, Kanzler an der Hochschule Kehl. Es winkt eine Karriere als Amtsleiter oder Bürgermeister.

Interdisziplinär – kombiniert mit Politik und Managementlehre – lässt sich Verwaltungswissenschaft an der Uni Konstanz studieren. 20 Prozent der Absolventen gehen in den öffentlichen Dienst bei Bund, Ländern oder Gemeinden, die Mehrheit findet in Nichtregierungsorganisationen oder der Beratung einen Job, sagt Studiendekan Peter Selb: „Man sollte Interesse an gesellschaftlichen Problemen mitbringen.“ Auch gutes Englisch ist wichtig.

Zahlen und Fakten zu Verwaltungswissenschaft

typische Studiengänge: Bibliothekswesen, Innere Verwaltung, Justizvollzug, Rechtspflege

– Studierende in Baden-Württemberg: 6925– Anteil der Frauen: 62,9 Prozent– Anteil der Ausländer: 3,1 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg HS Ludwigsburg für öff. Verw. u. Fin.: 2003 St.HS für Polizei Villingen-Schwenningen: 1270 St.Universität Konstanz: 1035 StudierendeHS für öffentliche Verwaltung Kehl: 984 St.HS d. Bundesag. für Arbeit Mannheim: 860 St.Fachhochschule Schwetzingen: 445 St.HS d. Bundes für öff. Verw. Mannheim: 248 St.

Studienbereich Geschichte

Kann man jungen Leuten guten Gewissens raten, Geschichte zu studieren? „Ja, aber man muss eine hohe innere Motivation haben“, sagt Martin Schulze Wessel, der Vorsitzende des Historikerverbandes. Die Berufsaussichten seien in den Ingenieurwissenschaften besser. Zwar kommen Historiker als Lehrer, in der Wissenschaft, in Museen, Archiven oder Medien zum Einsatz, doch die Chancen auf einen Job seien ähnlich wie bei anderen Geisteswissenschaftlern. Geschichtsstudenten sollten laut dem Münchner Professor Freude an der Interpretation von Text- und Bildquellen haben. Und sie sollten sich für geschichtliche Zusammenhänge, für die Rekonstruktion der Vergangenheit begeistern.

Es gibt viele Spezialbereiche wie Rechts- oder Kirchengeschichte. Martin Schulze Wessel rät aber, das Grundstudium breit anzulegen, sich historisches Grundwissen sowie die Methoden des Fachs anzueignen und Sprachen zu lernen. Für die Analyse von Mittelalter und Antike etwa sei Latein unabdingbar. Auch moderne Sprachen seien wichtig, sagt Schulze Wessel. Denn in der Regel sei Geschichtsforschung international ausgerichtet. Sie untersuche die Beziehung zwischen Staaten.

Zahlen und Fakten zu Geschichte

typische Studiengänge: Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Archäologie

- Studierende in Baden-Württemberg: 5640- Anteil der Frauen: 46,5 Prozent- Anteil der Ausländer: 9,6 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Heidelberg: 1454 StudierendeUniversität Tübingen: 1299 StudierendeUniversität Freiburg: 1237 StudierendeUniversität Stuttgart: 402 StudierendeUniversität Konstanz: 328 StudierendeUniversität Mannheim: 233 StudierendePH Ludwigsburg: 157 StudierendePH Karlsruhe: 141 StudierendePH Freiburg: 134 StudierendePH Heidelberg: 108 StudierendePH Weingarten: 100 Studierende

Studienbereich Verfahrenstechnik

Mit Daimler, Porsche und Audi gilt Baden-Württemberg als starkes Autoland. Da ist es keine schlechte Idee, Verkehrstechnik mit den Sparten Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik oder Schiffstechnik zu studieren. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt seien für Uni- und Fachhochschulabsolventen „sehr gut“, sagt Thomas Albrecht vom Verein der Deutschen Ingenieure. „Wie in allen Maschinenbaufächern sollten Studierende ein Händchen für Mathe und Naturwissenschaften haben.“

Sie sollten abstrakt denken können, Spaß am Lösen kniffliger Probleme und ein gutes räumliches Denkvermögen haben. Wer in der Freizeit ein „Schrauber“ sei, so Albrecht, sei willkommen. Die Autoindustrie werde sich weiterentwickeln, glaubt der Ingenieur. Datenvernetzung und Energieeffizienz seien die Themen. Wegen der Exportstärke sei Englisch als Sprache wichtig, Marketing und Design sind Nebenzweige.

Die Luft- und Raumfahrttechnik gilt als Trendsetter: Konzepte, wie die Leichtbauweise, Kleben statt Schrauben und die Steuerung „Fly by wire“ hätten die Autobauer übernommen. Wer Luftfahrttechnik studiere, könne auch woanders unterkommen: Ingenieure hätten viele Optionen.

Zahlen und Fakten zu Verfahrenstechnik

typische Studiengänge: Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeugtechnik, Nautik, Schiffbau

– Studierende in Baden-Württemberg: 5098– Anteil der Frauen: 8,9 Prozent– Anteil der Ausländer: 14,6 Prozent

Studienangebote in Baden-Württemberg Universität Stuttgart: 3521 StudierendeHochschule Esslingen: 822 StudierendeHochschule Ravensburg-Weingarten: 313 Stud.Hochschule Ulm: 284 Studierende