Marion Völker vom Internetportal Studieren.de empfiehlt Abiturienten mit nur mäßiger Note, nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Die Voraussetzungen für eine Zulassung sind an den 400 Hochschulen in Deutschland höchst unterschiedlich. Völker gibt einen Rat: „Löst euch von einer bestimmten Stadt, schaut auch in die Provinz oder nach Ostdeutschland.“ Wer wenig Chancen auf einen Zugang zu seinem Wunschfach hat, der sollte nach interdisziplinären Studiengängen Ausschau halten, in denen sich sein Traumfach wiederfindet – dort gelten oft niedrigere Hürden. „Wer keinen Platz in Biologie bekommt, da dieser Studiengang zulassungsbeschränkt ist, findet in der Bioinformatik einen meist zulassungsfreien Studiengang.“ Wer keinen Platz in Soziale Arbeit oder Medizin bekomme, der könnte über den Studiengang Pflegewissenschaft nachdenken, der ebenfalls in der Regel zulassungsfrei sei.

 

Intensive Recherche oder eine Studienberatung helfen weiter: Wer weiß denn schon, dass das begehrte Jurastudium in Würzburg zulassungsfrei ist? Das private Internetportal veranstaltet auch eine Studienplatzbörse, die bereits am 15. Juli eines jeden Jahres eröffnet wird – wesentlich früher als die „amtliche“ Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz, die erst vom 1. September an geschaltet ist.

Freie Studienplätze werden im Internet veröffentlicht

„Mit der Börse reagieren wir auf das alljährlich wiederkehrende Phänomen unnötig frei bleibender Studienplätze“, sagt Marion Völker. Nach Bewerbungsschluss zeigen die Unis und Fachhochschulen ihre freien Plätze an – über das Portal können Studierwillige den Draht zu einer Hochschule mit freiem Studienplatz finden. Auch bei dieser „Resterampe“ können die Abiturienten mit mäßigeren Leistungen zum Zuge kommen: „Selbst bei zulassungsbeschränkten Fächern spielt hier die Durchschnittsnote nicht mehr die allein entscheidende Rolle“, sagt Marion Völker.

Unterschätzen sollte man die Studienplatzvergabe „kurz vor Toresschluss“ sicher nicht: Allein Studierende.de hat seit 2009 – dem Gründungsjahr der Börse – 160 000 freie Plätze nach Bewerbungsschluss aufgezeigt. Eine Frage muss sich übrigens jeder selbst beantworten: Ob es unbedingt ein Studium sein muss. Manche Studienberatung verweist ausbildungswillige Abiturienten auch auf Angebote von IHK und Handwerkskammer, die für eine betriebliche Ausbildung werben.