In dieser Woche wird die Fotografin Ana Fernweh den StZ-Instagram Account übernehmen. Mit ungewöhnlichen Personen an ungewöhnlichen Orten will sie ein ungewöhnliches Stuttgart präsentieren.

Stuttgart - Ana Fernweh – eine junge Fotografin, spezialisiert auf Porträts und Aufnahmen von Menschen. An sehr ungewöhnlichen Orten von Stuttgart fotografiert und portätiert sie Personen. In dieser Woche wird sie den StZ-Instagram-Account übernehmen.

 

„Es fing in einem USA-Urlaub mit einer Jugendkamera an.“ Fernweh merkte, dass sie das Ablichten mehr genoss, als sie erwartet hätte. Der einzig logische Schluss: Schon bald darauf folgte eine Digitalkamera. Mit dieser kam die Leidenschaft der Fotografin langsam ins Rollen. Immer öfter kam der Wunsch nach einer Spiegelreflex-Kamera auf. „Während meines Studiums hatte ich dafür leider absolut keine Kohle“, sagt sie heute. Doch der Entschluss stand fest. Nach abgeschlossenem Studium kam der erste Job, das erste Gehalt. „Ich sagte mir: Das erste, was du dir kaufst, ist eine Spiegelreflexkamera.“ Diese hat sie seither „nicht mehr aus der Hand gegeben.“

Instagram als Urlaubsplaner

Über Instagram kommmen viele für sie wichtige Kontakte zustande. Oft schreibt sie Menschen an, die sie gerne fotografieren würde, häufig wird aber auch sie angeschrieben. So wird teilweise auch eine komplette Urlaubsplanung über den Haufen geworfen. Via Instagram stellte sie Kontakt zu einem italienischen Modell her, im Rom-Urlaub kam dann fast spontan ein komplettes Shooting zustande. „Wenn ich verreise, schaue ich auf Instagram nach interessanten Menschen und Orten.“

Für ihre Fotografien sucht sich Fernweh ungewöhnliche Orte aus. „Am liebsten fotografiere ich in und an verlassenen Grundstücken, Fabrikhallen oder Gewächshäusern.“ Diese findet sie auf ebenso ungewöhnliche Weise. „Ich schaue öfter auch auf Google Maps. Wenn ich da was tolles sehe beschließe ich, hinzufahren und mir das anzuschauen. Wenn es mir gefällt, komme ich wieder.“

Ein launischer Stil

Fernweh will Menschen zeigen, aber nicht irgendwie. Sie legt dabei viel Wert auf Natürlichkeit. Posende Personen geben für sie keine schönen Bilder ab, das Foto muss im Moment entstehen, den Augenblick einer Situation einfangen. Es muss die Stimmung einfangen, die herrscht, wenn Sie den Auslöser drückt. Nicht künstlich, sondern natürlich. Nicht fake, sondern real. Nichts vorzugaukeln, sondern den Menschen Ehrlichkeit zu präsentieren, das ist ihr Anspruch. „Mein Stil ist schon ziemlich moody“, sagt sie über sich. Ob ein spontaner Schulterblick, ein freudevolles lächeln, oder ein liebevoller Kuss: Den einen magischen Moment zu erwischen, das hat sie sich zum Ziel gesetzt.

Um ihrer Leidenschaft der Fotografie nachgehen zu können, beschloss Fernweh ihren Job als Verfahrenstechnikerin zu kündigen und ist seit heute als freiberufliche Fotografin tätig. Ihr Weg führte sie „raus aus dem System, rein in die Selbstständigkeit“.

Der Instagram-Kanal der Stuttgarter Zeitung wird jede Woche von einem anderen Nutzer gekapert. Der rote Faden dabei: der Bezug zu Stuttgart und der Region in den Bildern. Bei der Bildsprache gibt es dagegen keine Vorgaben. Die StZ will mit der wöchentlichen Kanalübernahme zeigen, wie abwechslungsreich die Foto-Plattform Instagram auch und gerade in Stuttgart ist.

Du würdest auch gerne mal unseren Kanal kapern, weil du den größten Katzen-Fotos-Account der Stadt betreibst? Keiner schießt schönere Selfies im Sonnenuntergang am Hans-im-Glück-Brunnen? Du hast dich auf zeitgenössische Schwarz-Weiß-Fotografie in der Zahnradbahn spezialisiert? Dann schicke uns deine Bewerbung per Mail an instagram@stuttgarter-zeitung.de.