Kleine Köche ganz groß: In der Kochschule der Stuttgarter Zeitung, die einen Stand auf dem Kinder- und Jugendfestival hat, lernen Kinder wie man ganz einfach Gerichte zubereitet – die sogar mit Gemüse lecker schmecken.

Stuttgart - Mitten auf dem Schlossplatz hat die Kochschule der Stuttgarter Zeitung beim Kinder- und Jugendfestival ihre Zelte aufgeschlagen. Hier lernen die kleinen Nachwuchsköche unter Anleitung der Köchin Andrea Lange und ihrem Team, wie man köstliche Salate, Pastas und Desserts zubereitet.

 

„Heutzutage wird in den Familien nicht mehr so viel selbst gekocht, sondern es wird viel auf Fertiggerichte zurückgegriffen“, bedauert Leiterin der Kochschule Andrea Lange. „Das führt dazu, dass beispielsweise ein zwölfjähriger Junge noch nie eine frische Himbeere gegessen hat.“ Damit Kinder sich später selbst einmal gesund ernähren, sei es wichtig, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern kochen. Doch nicht nur das Kochen an sich ist bedeutend. „Wichtig ist vor allem auch, dass schon zusammen eingekauft wird. Nur so lernen Kinder, was frische Produkte mit großer Qualität sind“, so Lange. Erst dann sollte es ab an den Herd gehen.

Gesagt getan! Viele kleine Köche – ausgestattet mit Chefkoch-Mütze und Schürze – warten schon ungeduldig darauf loslegen zu können. Heute lernen sie wie aus Zucchini, Tomate und Co. ein leckerer Salat oder eine köstliche Pasta-Soße werden. „Muss ich die Paprika noch kleiner schneiden?“, fragt beispielsweise die siebenjährige Julia. Daraufhin zeigt ihr Betreuerin Olga wie sie die Paprika in gleichgroße, kleinere Stücke schneiden kann. „Ich koche zuhause eigentlich nie, aber das hier macht Spaß“, sagt Julia. Nach und nach füllt sich die Schale mit verschiedenen Gemüsesorten.

Essgewohnheiten ändern sich im Laufe der Jahre

Aber Moment mal: Gemüse und Kinder? Viele Eltern dürften sich bei der Vorstellung an dem regelmäßigen Streit am heimischen Küchentisch erinnert fühlen. Andrea Lange sieht das ganz gelassen: „Wenn Kinder nicht alles Gemüse mögen, ist das kein Problem.“ Die Essgewohnheiten würden sich bei Kindern und bei Erwachsenen im Laufe der Jahre sowieso noch ändern. „Deswegen sollte man den Kindern immer wieder verschiedenes Gemüse anzubieten. Also auch das, das sie eigentlich nicht mögen. Irgendwann ändert sich vielleicht der Geschmack“, so Lange.

Falls alles nicht hilft, hat Lange noch einen Tipp auf Lager: „Gerade bei Gemüsesuppen hilft es, wenn man alles püriert. Meistens können Kinder Gemüse essen, wenn sie nicht so genau sehen, was es mal war.“

Auch ein paar Tische weiter beim Quark-Dessert geht es voran. Der zehnjährige Lars saust immer wieder um den Tisch herum und sucht sich neue Früchte aus. „Ich will möglichst viele verschiedene Früchte in meinem Nachtisch haben. Ich habe schon Erdbeere, Trauben, Banane und Träuble reingetan.“ Als nächstes rührt er noch einen Löffel Honig unter. Zum Schluss kommt noch eine ganz besondere Zutat hinzu. „Was ist denn das?“, fragt die neunjährige Lena. Gemeint ist eine Vanille-Schote, die sie nun gemeinsam mit den Profis mit einem Messer auskratzt. „Auch beim Umgang mit einem Messer werden Kinder oft unterschätzt“, findet Andrea Lange, „Denn eigentlich gehen Kinder immer sehr vorsichtig mit dem Messer um, sodass eigentlich kaum etwas passiert.“

Nach etwa einer halben Stunde sind alle Gerichte fertig. Jetzt kommt der beste Teil am Kochen – die Verkostung. Alle kleinen und großen Chefköche versammeln sich dazu im angrenzenden Zelt. Und wie schmeckt es? „Sehr lecker!“, findet die zwölfjährige Sophie. „Ich glaube, das koche zuhause auch einmal nach“, sagt sie weiter. Nach dem Essen können sich die Kids gleich nebenan für die Titelseite der neuen Stuttgarter Kinderzeitung fotografieren lassen.

Kinderreporter Theo führt über das Kinder- und Jugendfestival