Kurz vor dem Volksentscheid zu Stuttgart 21 holen die Gegner laut StZ-Umfrage auf. Dass nach der Abstimmung Frieden einkehrt, glaubt fast niemand.

Stuttgart - In den Umfragen wächst das Lager der Gegner von Stuttgart 21. Dennoch hat das umstrittene Bahnprojekt eine Mehrheit. Knapp zwei Wochen vor dem Volksentscheid am 27. November sprachen sich in der jüngsten Befragung von infratest dimap 55 Prozent der 2403 Befragten für die Fortführung von Stuttgart 21 aus. 45 Prozent sagten, sie würden für den Ausstieg aus der Finanzierung stimmen.

 

Die Befragung erfolgte am 8. und am 16. November im Auftrag der Stuttgarter Zeitung und des SWR. Bei einer Befragung im August hatten sich noch 32 Prozent der Befragten gegen einen neuen Tiefbahnhof ausgesprochen.

Die Befürworter haben dagegen nur zwei Prozent an Zugewinnen zu verzeichnen. Ihr Lager umfasste im August 53 Prozent der Befragten. Die große Hoffnung der in der Frage S21 zerstrittenen grün-roten Regierungskoalition, dass der Volksentscheid den Streit beenden wird, teilen die Bürger nicht. 81 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, nein, der Streit werde mit dem Volksentscheid nicht beigelegt. Nur 16 Prozent erwarten, dass nach dem Plebiszit Ruhe einkehrt.

  

Sich selbst betrachten die Befragten aber als gute Demokraten. Ja, ich werde das Ergebnis des Volksentscheids akzeptieren – egal wie es ausfällt, sagten 95 Prozent. Recht gleichmäßig verteilt ist das Interesse an dem ersten Volksentscheid in Baden-Württemberg. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer bekunden starkes bis sehr starkes Interesse. Weniger bis gar nicht interessieren sich 31 Prozent dafür und ebenfalls fast jeder Dritte (31 Prozent) stuft sein Interesse an dem Thema als mittelmäßig ein.

Am Höhenflug der Grünen, die das Projekt ablehnen, ändert die Haltung der Befragten zur Stuttgart 21 nichts. Bei der Frage, welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, kommen sie wie im August auf stolze 29 Prozent. Die SPD, die Gegner und Befürworter vereint und den Volksentscheid vorgeschlagen hat, kann daraus kein Kapital schlagen. Sie verliert ein Prozent und kommt auf 22 Prozent, die CDU, die S 21 will, gewinnt gegenüber dem August einen Punkt und käme auf 37 Prozent.

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