Frau H. ist mir ihren Nerven am Ende. Wegen der häuslichen Gewalt haben auch ihre kleinen Kinder Probleme. Jetzt soll ein Selbstverteidigungskurs Hilfe bringen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Mit ihm verbringe ich den Rest meines Lebens“, hatte Frau H. gedacht. Den stets gut gelaunten, hilfsbereiten und allseits beliebten Mann hatte sie mit Mitte dreißig in jenem Club kennengelernt, in dem sie damals arbeitete. Sie hatte zuvor ein eigenes Geschäft und ging damit pleite. Zurück blieb ihr ein Berg Schulden. Den arbeite sie mit zwei Jobs im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht ab.

 

Misshandlungen der Kleinkinder

Frau H. heiratete und bekam kurz nacheinander drei Kinder. Alle sind noch im Kindergartenalter. Inzwischen lebt sie in Scheidung und ist mit den Nerven am Ende. Ihr Märchenprinz entpuppte sich als gewalttätiger, drogensüchtiger Lügner. Seine Aggressionen machten auch vor den Kindern nicht halt. Er selbst bezeichnete seine Übergriffe Erziehung: Er biss, riss an den Haaren, klemmte eine kleine Hand in eine Klapptür am Wohnzimmerschrank ein, und würgte eines der Kinder bis es blau anlief. „Er hat in seiner Kindheit viel Gewalt erlebt, und wir waren uns einig, dass wir das bei unseren eigenen Kindern anders machen“, erzählt Frau H.

Kind als Pfand

Dreimal suchte sie Schutz im Frauenhaus. Neben den schweren Misshandlungen wegen derer sie mehrfach im Krankenhaus war, kamen auch Morddrohungen. „Wenn ich aus dem Haus ging, musste ich ein Kind als Pfand da lassen“, berichtet sie. Stets habe sie versucht, alles so zu machen, dass er nicht gereizt würde, aber es nutzte nichts. Dass deshalb nie Geld da war, weil er es für Kokain ausgab, entdeckte sie erst nach Jahren. Mittlerweile hat der Mann ein Näherungsverbot. Doch er darf die Kinder sehen, und alle haben sie Angst vor ihm.

Probleme im Kindergarten

Das Älteste hat Probleme im Kindergarten, weil es sich herumkommandieren lässt und gemobbt wird. „Es hat ja gelernt, dass es immer Ärger gibt, wenn man den Mund aufmacht“, erklärt sich Frau H. das Verhalten des Kindes. Deshalb möchte sie es zu einem Selbstverteidigungskurs anmelden, damit sein Selbstbewusstsein gestärkt wird. Von ihrem Arbeitslosengeld II kann sie das nicht bezahlen, und ihr Exmann bezahlt nur selten Unterhalt. Andererseits hat Frau H. durch ihn wieder Schulden.

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