Kurz vor ihrer Volljährigkeit ist die junge Frau Z. endlich zur Ruhe gekommen. Nach einer Odyssee durch Jugendhilfeeinrichtungen will sie jetzt den Realschulabschluss machen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Kurz vor der Volljährigkeit ist die junge Frau Z. zur Ruhe gekommen. „Ich habe jetzt endlich ein Zuhause“, sagt sie. Mit gebrauchten Möbeln hat sie sich die kleine Wohnung gemütlich gemacht. Sie gehört einer Einrichtung der Jugendhilfe. Selbstständigkeit musste die Jugendliche schon als Kind lernen, denn von ihren Eltern kam kaum Unterstützung. Die Familie brach auseinander, und die Mutter zog mit den beiden Töchtern zum neuen Lebenspartner. Die Kinder kannten ihn kaum, er hatte seinerseits wenig Interesse an ihnen.

 

Rauschwurf mitten im Winter

Als es aber häufig Auseinandersetzungen zwischen der Mutter und den Töchtern gab, sei auch der neue Partner wütend auf die Kinder geworden, berichtet Frau Z. „Unsere Mutter war nie eine richtige Mutter“, lautet ihr Urteil, „Es war nie Verlass auf sie .“ Sie sei psychisch labil und habe nie Verständnis für die Töchter aufgebracht, weder als sie Kinder waren noch als sie in die Pubertät kamen. „Einmal hat sie uns im Winter ohne Schuhe rausgeschmissen“, erzählt sie. Die Schwester versuchte, sich als Teenager das Leben zu nehmen. Das belastete Frau Z. schwer, weil ihre Schwester der einzige vertraute Mensch war: „Bis heute sind wir beste Freundinnen.“

Eine Frau mit großem Herz

Aber die Schwestern mussten Phasen der Trennung ertragen, denn immer wieder kamen sie in Jugendwohngruppen – alleine oder zusammen. Mehrfach schritten die Mutter oder der leibliche Vater ein und holten ihre Kinder wieder zurück. Die häusliche Situation eskalierte jedes Mal, so dass das Jugendamt erneut einschritt. „Wir wurden dauernd hin- und hergeschubst“, ärgert sie sich. Einige Zeit lebten die Teenager bei einer Freundin. Deren Mutter fütterte sie durch. „Die hatte zwar nichts, aber ein großes Herz“, erzählt sie.

Therapie hilft beim Lernen

Die Jugendliche hatte ursprünglich das Gymnasium besucht. Durch die zahlreichen Orts- und Schulwechsel sowie die psychischen Probleme schaffte sie die Schule nicht mehr. „In der Pause bin ich immer aufs Klo, damit mich niemand was fragen kann“, berichtet sie. Freunde hatte sie keine, weil sie ja alle paar Wochen wieder an einem anderen Ort war. Die Eltern, die Geringverdiener sind, bezahlten ihr einen Kurs für den Hauptschulabschluss. Danach begann sie eine Lehre, hielt den Arbeitstag aber nicht durch, weil sie unter psychosomatischen Beschwerden leidet. Inzwischen ist die junge Frau in Therapie, und sie will den Realschulabschluss machen. Die Unterrichtszeiten und die Klassengröße sind so, dass sie es schafft – vor allem, weil sie hochmotiviert ist und jetzt einen festen Ort zum Leben hat, an dem sie betreut wird. Den Kurs bei der Volkshochschule kann sie nicht selbst bezahlen. Sie erhält vom Jugendamt Hilfe zu Lebensunterhalt und hat pro Monat 380 Euro zum Leben.

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