Sport: Carlos Ubina (cu)

Die Stadt versucht es als Betreiberin besser zu vermarkten. Mit Popkonzerten und Bewerbungen um Fußballevents. In Bürgerversammlungen wurden dagegen schon wütende Stimmen laut, das Ding endlich abzureißen. Doch das geht allein aus Prestigegründen nicht – auch wenn der Unterhalt die Stadt an den finanziellen Rand bringt und Ajax Cape Town unter der Mietlast stöhnt. Um die 50 Millionen Rand oder umgerechnet etwa 3,5 Millionen Euro muss die Stadt jährlich für das Stadion aufbringen. Geld, das sie mit Veranstaltungen bei Weitem nicht einnimmt.

 

Auch bei Ajax Cape Town trüben die Zahlen die Stimmung. Der Club, an dem Ajax Amsterdam 51 Prozent der Anteile hält und der Rest bei Investoren liegt, benötigt einen Zuschauerdurchschnitt zwischen 10 000 und 15 000, um die Stadionkosten einigermaßen zu decken. Regelmäßig kommt jedoch nur die Hälfte. „Wir müssen das Ganze wie ein Baby aufpäppeln“, sagt Efstathiou und berichtet über die intensivierte Zusammenarbeit mit der Stadt.

Gemeinsam wollen sie mehr europäische Clubs zu Trainingslagern an das Kap der guten Hoffnung locken. Wie den VfB Stuttgart, den der Ajax-Geschäftsführer in einer Pionierrolle sieht. „Durch den Kontakt mit Vereinen wie dem VfB werden wir insgesamt professioneller“, sagt Efsthatiou. Das bringe auch zusätzliche fußballerische Qualität in die Stadt. Nur dadurch, glaubt er, könne Kapstadt wieder ein Hauch WM-Flair umwehen – und der entwicklungsbedürftige südafrikanische Fußball dauerhaft auf starken Beinen stehen.