Der Ex-Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, muss in Haft. Er hatte sich in einem bizarren Kleinkrieg bis zuletzt dagegen gewehrt. Die Vorwürfe gegen ihn sind kaum zu zählen.
Johannesburg - Für seinen Hang zur politischen Dramatik ist Südafrika bekannt. In den vergangenen Tagen erlebte der Staat ein weiteres filmreifes Drama: das tagelange Tauziehen um den Haftantritt des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma, den Südafrikas Verfassungsgericht vor zwei Wochen zu 15 Monaten Haft verurteilt hatte. Zuma versuchte sich auch diesem höchstrichterlichen Bescheid mit der ihm eigenen Mischung aus Trotz, Pathos und verzweifelten juristischen Winkelzügen zu entziehen. Doch am Mittwoch, Schlag Mitternacht, war der endgültige Fall „Stalingrads“, wie die südafrikanische Presse schreibt, gekommen. Statt es auf eine erniedrigende Verhaftung vor laufenden Kameras ankommen zu lassen, ließ sich der 79-Jährige in letzter Minute in einem Fahrzeugkonvoi von seinem Landsitz zu einer Polizeistation chauffieren. Dort durchlief er wie jeder Kleinkriminelle oder Schwerverbrecher die übliche Aufnahmeprozedur.